Infektionskrankheit Rotz bei einem Pferd in Niedersachsen aufgetreten
Nach der Feststellung der bakteriellen Infektionskrankheit Rotz (Burkholderia Mallei) bei einem Pferd in Niedersachsen sind auch in Schleswig-Holstein weitere Untersuchungen angelaufen. Das aus Schleswig-Holstein stammende Tier lebte zuletzt in Niedersachsen und war dort bei einer routinemäßigen Exportuntersuchung aufgefallen. Nach Bestätigung des Verdachtes informierten die niedersächsischen Behörden das für Tierseuchenbekämpfung zuständige Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein. Dies teilte das MELUR am 30. Januar 2015 mit. In Deutschland ist Rotz als Infektionskrankheit seit 1956 nicht mehr aufgetreten.
Das Sportpferd lebte seit November in einem Bestand im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen. Die Infektion mit Pferderotz wurde durch das Friedrich-Löffler-Institut als Referenzlabor am 27. Januar bestätigt. In Hautproben des Pferdes wurde spezifische DNA für Burkholderia Mallei nachgewiesen. und auf dieser Grundlage eine Rotzinfektion amtlich festgestellt. Wie sich das Tier infiziert hat, ist bislang nicht geklärt. Es wies keine klinischen Krankheitserscheinungen auf.
Die bakterielle Infektionskrankheit „Rotz“ (Burkholderia Mallei) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie tritt vornehmlich bei Einhufern (Pferden, Eseln, Maultieren, Zebras) auf und wird durch Körpersekrete übertragen. Die Erkrankung kann in Form knotiger und geschwüriger Entzündungen in der Haut (Hautrotz), der Nasenschleimhaut (Nasenrotz) und der Lunge (Lungenrotz) auftreten. Bei Pferden dominiert die chronische oder latente Verlaufsform, wodurch sich die Krankheit manchmal auch unerkannt verbreiten kann. Die Krankheit kann auf Menschen übertragen werden, aber Ansteckungen waren bislang sehr selten, selbst dann, wenn die Erkrankung in der Pferdepopulation häufig auftrat.
Rotz war bis Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit verbreitet, wurde aber in Westeuropa und Nordamerika in den fünfziger Jahren weitgehend ausgerottet.
Quelle: MELUR