Schiffsunfall an der Loreley bei St. Goarshausen – Rund 200 Schiffe warten derzeit auf ihre Weiterfahrt
Nach dem derzeitigen Stand der Hochwasserprognosen wird am Montagvormittag am Pegel Kaub die Hochwassermarke II unterschritten. Damit wäre unter normalen Verhältnissen der Schiffsverkehr zwischen Bad Salzig und Lorch wieder freigegeben. Die auf Grund des Unfalls bei St. Goarshausen vom Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen (WSA Bingen) ausgesprochene Schifffahrtssperre gilt jedoch vorerst weiter. Rund 200 Schiffe warten derzeit auf ihre Weiterfahrt. Zur Entspannung der Situation hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen folgendes Vorgehen beschlossen:
Sobald die Wasserstände an den Richtpegeln Kaub und Bingen die Hochwassermarke II (höchster Schifffahrtswasserstand) unterschreiten, wird das WSA Bingen einzelne zu Berg fahrende Schiffe ansprechen, um mit diesen bei Tageslicht, die Passage des verunglückten Tankschiffs Waldhof zu erproben. Höchstes Gebot bei diesen Testfahrten ist, die Lagestabilität der Waldhof nicht zu gefährden. Von den Ergebnissen dieser Erprobung ist die Entscheidung des WSA Bingen bezüglich weiterer Passagen stromaufwärts abhängig.
Über die beiden vermissten Besatzungsmitglieder gibt es noch keine Gewissheit. Heute früh wurde von einem Anwohner eine im Rhein zwischen Hirzenach und Bad Salzig treibende Leiche gemeldet. Trotz sofortiger Suche konnte diese Meldung aber noch nicht bestätigt werden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen sucht mit 3 Peilschiffen auf
rund 25 km Länge nach dem Steuerhaus der Waldhof , das bei dem Unfall teilweise abgerissen worden war. Auch diese Suche blieb bislang ergebnislos.
Die Anfahrt von zweien der insgesamt vier zur Bergung des Tankschiffs vorgesehenen Schwimmkräne verzögert sich unterdessen durch die hohen Wasserstände des Rheins bei Duisburg. Die beiden Kräne warten derzeit auf der Ruhr, weil eine Brücke wegen zu geringer Durchfahrtshöhe nicht passiert werden kann. In Folge dieser Verzögerung werden sie voraussichtlich erst Mitte nächster Woche in St. Goarshausen eintreffen.
Die langen Wartezeiten der Schiffe führen zu neuen Problemen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen hat gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk die Versorgung einzelner Schiffe mit Lebensmitteln und Trinkwasser übernommen.
Quelle: WSA Bingen