Tornado: Tornados – auch in Deutschland ein Thema
Das Auftreten zerstörerischer Tornados wie im Sommer 2004 in Micheln oder im März 2006 in Hamburg schufen in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Gefahren, die von diesen Wirbelstürmen ausgehen können. Sie sind fester Teil unseres Wettergeschehens. Ein international besetztes Symposium des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bringt am 18. und 19. November in Offenbach Experten aus aller Welt zusammen, um neueste Erkenntnisse vorzustellen. In Deutschland ist der DWD zuständig für die Überwachung und Vorhersage des Wetters sowie für die Warnung vor wetterbedingten Gefahren, zu denen auch Tornados gehören.
Deutscher Wetterdienst arbeitet an neuen Vorhersagemethoden
Der DWD arbeitet derzeit intensiv an Verbesserungen zur Erkennung und Vorhersagbarkeit von Tornados in Deutschland. DWD-Experte Andreas Friedrich am Rande des Symposiums: Der Deutsche Wetterdienst als Referenz für Meteorologie in Deutschland will die Erforschung von Tornados federführend voranbringen. Dabei werden uns unsere neuen Wetterradargeräte helfen . Bis 2013 wird in Deutschland an 17 Standorten das modernste Radarmessnetz Europas entstehen.
Genaue Analysen und Berichte von Tornadojägern sind wertvoll
Ebenso wichtig ist für den Wetterdienst die Zusammenarbeit mit den Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich im Netzwerk European Severe Storms Laboratory (ESSL) zusammengefunden haben, um alle Berichte über Tornados genau zu registrieren und auszuwerten. Auch die Zusammenarbeit mit den im Verein Skywarn Deutschland organisierten Tornadojägern, den so genannten Stormchasern oder Spottern hat sich nach Meinung von Andreas Friedrich bewährt. Diese melden ihre Augenbeobachtungen vor Ort direkt dem DWD zu und helfen so die Warnlage besser einschätzen zu können.
Bislang noch keine Häufung von Tornados erkennbar
Tornados treten vor allem, aber nicht nur, in der sommerlichen Gewittersaison auf. Sie sind sehr kleinräumig und haben oft nur eine Lebensdauer von wenigen Minuten. Deshalb sind grundsätzlich keine exakten Warnungen vor Tornados möglich. In den USA werden jedes Jahr über 1.500 Tornados registriert, in Deutschland sind es etwa 20 bis 60, wobei die Dunkelziffer gross ist. DWD-Experte Andreas Friedrich: Wir beobachten, dass oftmals Gewitterstürme, Sturmböen und starke Fallwinde, die durchaus ein ähnliches Zerstörungspotential haben können, mit richtigen Tornados verwechselt werden. Nach meinen Erkenntnissen ist zumindest derzeit ein Trend zu mehr Tornados, beispielsweise aufgrund des Klimawandels, nicht erkennbar.
Quelle: DWD