Langzeitversuch zum Klimawandel: Wie der Klimawandel das Grünland beeinflusst
Veränderte Artenzusammensetzung und vermehrte Freisetzung des klimaschädlichen Lachgases
Es ist einer der weltweit am längsten laufenden Langzeitversuche zum Klimawandel: Seit mehr als zwölf Jahren wird auf der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation Linden des Instituts für Pflanzenökologie der Justus-Liebig-Universität Giessen (JLU) der Einfluss des Klimawandels auf Dauergrünland untersucht. Dazu werden Wiesenflächen mit einer Kohlendioxid-Konzentration begast, wie sie in etwa 30 Jahren erwartet wird. Die Station betreibt die JLU gemeinsam mit dem Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie.
Die Befunde weisen darauf hin, dass sich die Artenzusammensetzung der Wiese verändern wird und klimaschädliche Spurengase vermehrt freigesetzt werden. Besonders besorgniserregend ist die den Ergebnissen zufolge auf mehr als das Doppelte ansteigende Freisetzung von Lachgas, da dieses Gas gegenüber Kohlendioxid einen rund 300fach stärkeren Treibhauseffekt aufweist.
Ein weiteres Ergebnis: Die wiederkehrenden Entwicklungsstadien wie Blüte und Blattaustrieb, die in einem eigens angelegten phänologischen Garten untersucht werden, treten durch den Temperaturanstieg früher auf. Aktuelle Studien befassen sich unter anderem mit der Speicherung von Kohlenstoff in Böden zur Reduktion von atmosphärischem Kohlendioxid.
Quelle: Justus-Liebig-Universität Giessen