Hochwasser: Zu den Deichbaumassnahmen in Südbrandenburg
Die Schwarze Elster durchfliesst auf 86,6 Kilometer das Bundesland Brandenburg und ist in diesem Bereich durchgängig eingedeicht. Die Schwarze Elster hat rund 99% ihrer ursprünglichen Überschwemmungsflächen verloren und ist der am stärksten verbaute Fluss Mitteleuropas. Die Regulierung der Schwarzen Elster begann bereits Mitte des 19. Jahrhundert, unter anderem zur Schiffbarmachung und Landgewinnung. Viele Deiche stammen noch aus dieser Zeit. Die Gesamtlänge der Elsterdeiche beträgt mit Grosser und Kleiner Röder, Kleiner Elster und Pulsnitz insgesamt 272 Kilometer.
Die in weiten Teilen über 150 Jahre alten Deiche haben das gegenwärtige Extremhochwasser bemerkenswert gut überstanden.
Neuere Deichbaumassnahmen fanden an der Schwarzen Elster Mitte der 90er Jahre statt. Das betrifft grßere Abschnitte bei Herzberg sowie Baumassnahmen nach dem Sturm „Kyrll“ bei Wahrenbrück. Zudem wurden Wartungs- und Reparaturarbeiten im Rahmen der laufenden Unterhaltung durchgeführt. Deren Umfang ist nicht geringer als an den anderen Deichen des Landes, ausserhalb von Oder und Elbe.
Deichbauplanung Elsterdeiche
Es existieren bereits ein „Generalplan Hochwasser Schwarze Elster“ und ein „Ökologisches Entwicklungskonzept . Sie bilden die Grundlage für den Hochwasserrisikomanagementplan, der 2013 abgeschlossen sein soll. Präzise digitale Höhenmodelle liegen bereits vor, am Teil „Hydraulik“ wird gearbeitet. Das Deichbaukonzept Elster enthält neue Schwerpunkte. So hat etwa der Schutz der Ortschaften Priorität gegenüber dem Schutz von landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wald.
Die Kosten werden entgegen dem ursprünglichen Konzept (Ertüchtigung der Deiche in der vorhandenen Trasse) etwa halbiert. Allerdings sind dafür entsprechende Überflutungsflächen bereitzustellen.
Das Einzugsgebiet „Schwarze Elster“ ist als Pilotprojekt des Landes zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementplanung vorgesehen. Die Unterhaltung und der Deichbau sind keinesfalls schlechter als in anderen Regionen des Landes. Zukunftsfähige Planungsgrundlagen liegen vor bzw. werden aktuell erarbeitet. Vorgezogene Baumassnahmen sind bereits vor 2013 möglich. Dabei ist die Mitarbeit der Akteure vor Ort an diesem Konzept unverzichtbar.
Aktuelle Massnahmen
Gegenwärtig findet die Aufnahme von Schadstellen statt sowie der Verbau von Schadstellen. Bis zum Winter sollen alle gefährlichen Schadstellen beseitigt sein.
Quelle: MUGV