Hochwasser in Niedersachsen regional unterschiedlich
Norden/ Osnabrück/ Hannover – Die Hochwassersituation in Niedersachsen auf Grund der vergangenen Starkregenereignisse fällt regional unterschiedlich aus. Schwerpunktmässig sind der Raum Osnabrück und das Schaumburger Land betroffen. Der Starkregen mit Wassermengen von teilweise mehr als 50 Millimetern pro Quadratmeter ging insbesondere über dem nördlichen Nordrhein-Westfalen, dem Osnabrücker Land und dem Grossraum Hannover mit Schaumburg und dem nordwestlichen Harzvorland nieder. Dementsprechend lagen die Pegelstände der Hase und ihrer Nebenflüsse im Raum Osnabrück heute Vormittag noch über der Meldestufe 3 mit grßeren Überschwemmungen. Unterhalb Osnabrücks staut das Hochwasserrückhaltebecken Alfhausen-Rieste bislang über 600.000 Kubikmeter Wasser ein, so dass die Pegelstände der Hase unterhalb des Beckens zwischen Bramsche und Meppen Freitag Vormittag im unkritischen Bereich waren.
Weiter westlich in der Grafschaft Bentheim stiegen die Wasserstände von Vechte und Dinkel im Laufe des Freitag Vormittag an. An der Vechte rechnen die Experten des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz) damit, dass die Meldestufe 2 mit Ausuferungen eventuell erreicht werden könnte. Hier wirken sich insbesondere die Zuflüsse aus dem nördlichen Nordrhein-Westfalen aus“, hiess es in einer Pressemitteilung des Landesbetriebes.
Zuflüsse aus Nordrhein-Westfalen und Schaumburg sorgen im südlichen Niedersachsen auch für einen Anstieg der Weser und einiger Nebenflüsse: Das Wasser wird zwar steigen, aber vermutlich nicht dramatisch“ erklärte Stephan Bellin vor der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle in Hannover-Hildesheim. Kleinere Bäche und Flüsse können im Zuge des Starkregens über die Ufer treten, an den grossen Fliessgewässern wie Weser, Leine, Aller, Rhume und Oker werden wir wahrscheinlich nur die Meldestufe 1 erreichen. Das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden staut daher derzeit auch nicht ein. Grund hierfür ist unter anderem, dass das südliche Niedersachsen und der Harz von den ganz grossen Regenmassen verschont geblieben ist und dass die Pegel wegen der vorangegangenen Schönwetterperiode auf einem relativ niedrigen Ausgangsniveau lagen“.
An der Hunte ist die Situation zweigeteilt: Südlich des Dümmers am Pegel Schäferhof ist mit einem Wasserstand von 3,25 Metern die Meldestufe 2 überschritten, so dass erste Ausuferungen zu verzeichnen sind, nördlich des Dümmers liegen sämtliche Pegel noch unterhalb der Meldestufen.
Entspannt ist die Situation derzeit an der Elbe und ihren niedersächsischen Nebenflüssen: Nachdem dort am vergangenen Wochenende eine Hochwasserwelle durchgezogen war, sind seitdem fallende Wasserstände zu beobachten: Am Pegel Neu Darchau lag der Wasserstand des Stromes Freitag Vormittag bei unkritischen 4,35 Meter.
Quelle: NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz)