Hochwasser in Brandenburg: Lage in Hochwasserregion stabil Deich in Cottbus erhöht
Potsdam – Die Hochwasserlage an Neisse und Spree beginnt sich in Teilen der betroffenen Region zu entspannen. In der Nacht zum Mittwoch blieb die Lage an den Deichen von Neisse und Spree weiterhin stabil. Dies teilte das Innenministerium heute in Potsdam mit. Die Deiche werden aber weiter beobachtet, um auftretende Sickerstellen sofort schliessen zu können. Auch Deichläufer sind weiter im Einsatz. Einzelne Strassen blieben zunächst noch wegen Überflutung weiter gesperrt. Die Pegelstände der Neisse sowie der Spree bei Spremberg sanken weiter. In Cottbus erhöhte sich der Pegelstand durch das Ablassen von Wasser aus der Talsperre Spremberg, ohne dass jedoch bis zum frühen Morgen der Richtwert der untersten Alarmstufe 1 erreicht wurde. Die Talsperre war am Dienstag als Hochwasserpuffer in Betrieb genommen worden. Innenstaatssekretär Rudolf Zeeb macht sich am (heutigen) Mittwoch in Cottbus, Forst und Spremberg selbst ein Bild von der aktuellen Lage.
An der Neisse und der Spree waren zahlreiche Einsatzkräfte auch in der Nacht zur Sicherung der Deiche im Einsatz. Bei Coschen (Landkreis Oder-Spree) kurz vor der Einmündung der Neisse in die Oder stabilisierten rund 130 Feuerwehrleute einen gefährdeten Deichabschnitt mit Folien und Sandsäcken. Auch an der Spree traten einzelne Sickerstellen auf, die umgehend verbaut wurden. Der Landkreis Spree-Neisse erhält heute weitere 100.000 Sandsäcke aus dem Katastrophenschutzlager Beeskow zur Sicherung von Gefahrenpunkten entlang der Spree. Sie sollen zur Deichstabilisierung und Sicherung von Bauwerken in der Gemeinde Neuhausen und im Amt Burg eingesetzt werden. Den Transport übernehmen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW).
In Cottbus wurden im Stadtteil Skadow Sickerstellen an den Deichen entdeckt. und mit Sandsäcken verbaut. Im Stadtteil Kiekebusch wurde der Deich mit Sandsäcken um etwa einen Meter erhöht. Die Einsatzkräfte in der Stadt wurden durch eine Hundertschaft und zwei Einsatzzüge der Bereitschaftspolizei verstärkt. Allein in Cottbus sind damit knapp 500 Kräfte zur Hochwasserabwehr im Einsatz.
Der Landkreis Dahme-Spreewald bereitet sich unterdessen auf mögliche höhere Wasserstände der Spree vor. Seit Dienstagabend sind dort vorsorglich Deichläufer entlang der Spree im Einsatz.
Die Pegelstände der Neisse sanken deutlich und bewegten sich bereits gegen Mitternacht nur noch im Bereich der Alarmstufe 2. An der Oder bei Ratzdorf, wo seit Dienstagnachmittag zeitweise der Richtwert der Alarmstufe 1 überschritten wurde, ist die Lage entspannt. Der Pegelstand bewegte sich am Morgen (05.15 Uhr) mit 4,54 Metern wieder unterhalb des Richtwertes für die Alarmstufe 1.
Der Pegelstand der Spree in Spremberg sank am Morgen (03.30 Uhr) auf 3,05 Meter und lag damit nur noch im Bereich der Alarmstufe 1. In Cottbus stieg der Pegel auf 2,11 Meter an. Die Wasserführung der unteren Spree ist zunächst noch ausgeglichen und nicht hochwasserbeeinflusst.
Von den Hochwassermeldepegeln an Neisse und Spree in Sachsen wird eine weiterhin fallende Tendenz gemeldet. An der Spree wurde am sächsischen Pegel Spreewitz für den Vormittag das Unterschreiten der Hochwassermeldegrenze erwartet.
Quelle: Land Brandenburg