Vulkanasche und kein Ende: Flughäfen in Südeuropa betroffen
Madrid (Spanien) / Rom (Italien), 10.05.2010 Erneut wurde der Flugverkehr in Europa am Wochenende durch Vulkanasche in Spanien und Italien behindert. Die Aschewolke, die bereits am Wochenanfang zu Behinderungen im Flugverkehr auf den britischen Inseln führte, ist weiter nach Süden gezogen. In Spanien und Portugal mussten am Samstag zahlreiche Flughäfen geschlossen werden. In Spanien waren dies die Flughäfen Asturias, A Coruña, Barcelona, Bilbao, Burgos, Girona, Huesca, Leon, Logrono, Pamplona, San Sebastian, Sabadell, Santander, Santiago de Compostela, Vigo und Vitoria.
Von der Aschewolke betroffen waren auch Flughäfen im Südwesten Frankreichs und in Italien sowie sechs schottische Flughäfen. Der Flughafen Porto im Norden Portugals wurde ebenfalls geschlossen. In der Nähe der Pyrenäen haben Flugzeuge Asche in einer Flughöhe von 35.000 Fuss (rund 10.500 Metern) gemeldet. Die hochreichende Aschewolke behindert auch den transatlantischen Flugverkehr. Um dieses zu vermeiden, müssen Flugzeuge einen Umweg fliegen, so dass zahlreiche Verbindungen über den grossen Teich stundenlang verspätet sind.
Die meisten spanischen Flughäfen wurden inzwischen wieder freigegeben. Am längsten dauerte die Schliessung der Flughäfen A Coruña, Santiago und Vigo, wo die Wiederaufnahme des Flugverkehrs am Sonntag für 11:00 Uhr MESZ geplant war.
In Italien wurden am Sonntagmorgen um 8:00 Uhr alle norditalienischen Flughäfen geschlossen mit Ausnahme der Flughäfen von Rimini, Triest und Venedig. Die Sperrung sollte bis 14:00 Uhr MESZ andauern, so die italienische Zivilluftfahrbehörde ENAC. Von diesen Schliessungen ist auch der Flugverkehr in Deutschland betroffen. Am Frankfurter Flughafen fielen am Sonntagvormittag 15 ankommende und elf abgehende Flüge aus, meist Verbindungen nach Italien. Europaweit fielen am Wochenende mehrere hundert Flüge aus.
Eingestellt wurde am Sonntagnachmittag um 15:00 Uhr auch der Flugverkehr in München, Augsburg, Memmingen und Stuttgart. Die Flugsicherungsbehörden hatte mitgeteilt, dass das Flugverbot in Süddeutschland für alle Flüge sowohl nach dem Instrumentenflugverfahren als auch nach dem Sichtflugverfahren gelte. In Stuttgart wurde der Flugverkehr für drei Stunden unterbrochen, in München bis 23:00 Uhr. Eine Stunde früher durfte bereits in Augsburg und Memmingen wieder geflogen werden. Die Flughäfen in Innsbruck, Salzburg, Linz und Wien wurden zu diesem Zeitpunkt ebenfalls wieder freigegeben. Die Meteorologen erwarten jedoch, dass Regen die Aschekonzentration verringert, so dass in Deutschland und Österreich für den Montag nicht mit Behinderungen gerechnet wird.
Nach Angaben des Meteorologischen Instituts in der isländischen Hauptstadt Reyjkavik stßt der Vulkan Eyjafjallajökull derzeit jedoch deutlich weniger Asche aus als Mitte der Woche. Ein Ende der Eruptionen sei jedoch noch nicht in Sicht, sagten Vulkanologen, obwohl die ausgestossene Aschemenge sehr viel niedriger sei als im April, als der europäische Flugverkehr fast eine Woche nahezu vollständig gestoppt wurde. Der historisch letzte Ausbruch des Vulkans dauerte zwischen 1821 und 1823 fast zwei Jahre an.
Quelle: Wikinews
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