Mit Messboot die Fliessgeschwindigkeit in Gewässern untersuchen
Die Fliessgeschwindigkeit in Gewässern wird mit Hilfe einer neuen Messtechnologie von Experten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) präzisere und schnellere Messungen durchgeführt. Der Einsatz des Ultraschall-Messgerätes „Acoustic Doppler Current Profiler“ (ADCP) kann zu einer Verbesserung des Hochwasserschutzes führen. Nach zwei bereits erfolgreich durchgeführten Messungen im Januar und Februar am Luppewehr (Neue Luppe) in Leipzig findet im März eine weitere in der Neuen Luppe, der Unteren Weissen Elster sowie der Parthe statt. Alle Messungen werden von einer Gruppe aus Experten um Professor Dr.-Ing. Hubertus Milke und M.Sc. Tilo Sahlbach vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) durchgeführt.
Mit der ADCP-Technologie kann der Durchfluss an einem beliebigen Gewässerquerschnitt erfasst werden, da sich das Gerät auf einem kleinen Boot befindet. Bisher wurde der Durchfluss über so genannte Flügelmessungen, das heisst an einer Brücke oder einem Seilzug, bestimmt. Das ADCP-Gerät sendet dagegen Ultraschallimpulse unter die Wasseroberfläche. Schwebestoffteilchen im Wasser reflektieren den Schall. Die verstrichene Zeit zwischen Aussendung und Rückkehr der Signale lässt Rückschlüsse über die Strömungsgeschwindigkeit in den verschiedenen Wassertiefen zu.
Durch die Wasserstands- und Fliessgeschwindigkeitsmessungen bei Hochwasser können mathematische Modelle der Wirklichkeit weiter angepasst werden. Am Beispiel der Weissen Elster dienen die Messungen der Kalibrierung eines 2D-Modelles, welches am IWS im Auftrag der LTV erstellt wurde. Messungen bei Hochwasser verbessern die Aussagekraft von numerischen Modellen erheblich und sind somit für die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Stadt Leipzig entscheidend.
Quelle: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig