Bundestag für schwefelarmes Heizöl
Ölheizungen können jetzt effizienter werden
Heizöl wird zukünftig weniger Schwefel enthalten und damit die Einführung neuartiger umweltfreundlicherer Ölheizungen ermöglichen. Das haben die Koalitionsfraktionen gestern Abend (am 26.10.) im Rahmen der abschliessenden Beratung des Biokraftstoffquotengesetzes im Bundestag beschlossen. „Schwefelarmes Heizöl ist in jedem Fall ein Gewinn für die Umwelt. Es ist aber auch die Voraussetzung für die Einführung der umweltfreundlichen Brennwerttechnik bei Ölheizungen“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Die Initiative der Koalitionsfraktionen wird von der Mineralölwirtschaft unterstützt.
Die bislang nur bei Gasheizungen übliche Brennwerttechnik nutzt den Brennstoff wesentlich effizienter aus. Sie verursacht rund zehn Prozent weniger CO2-Emissionen als aktuelle Niedertemperaturkessel, im Vergleich zu älteren Ölkesseln betragen CO2-Minderung und Energieeinsparung bis zu 30 Prozent. Der neue schwefelarme Brennstoff kann auch in herkömmlichen Öl-Kesseln eingesetzt werden und verbrennt dort umweltfreundlicher.
Voraussetzung für die breite Markteinführung der Öl-Brennwerttechnik ist ein flächendeckendes Angebot von schwefelarmem Heizöl. Dies hat die Mineralölwirtschaft zum 1. Januar 2009 zugesagt. Um die Umstellung zu beschleunigen, wird zu diesem Zeitpunkt das weniger umweltfreundliche Heizöl der bisherigen Qualität mit einem Malus von 1,5 Eurocent pro Liter belegt, während der Steuersatz für die schwefelarme Sorte unverändert bleibt. Mit einer solchen Steuerspreizung wurde auch der Ersatz des schwefelhaltigen Diesels durch schwefelfreien Kraftstoff forciert.
Bis zum 1.1.2009 will die Mineralölwirtschaft die Umstellung auf schwefelarmes Heizöl bereits weitgehend vollzogen haben. Dazu wird sie sich noch in diesem Jahr in einer gemeinsamen Erklärung mit der Bundesregierung verpflichten. Die Bundesregierung wird im Gegenzug die Förderung der Öl-Brennwerttechnik im Rahmen der KfW-Programme zur energetischen Gebäudesanierung verstärken. Beteiligt sind auf Seiten der Wirtschaft der Mineralölwirtschaftsverband und die Interessengemeinschaft mittelständischer Mineralölverbände sowie das Institut für wirtschaftliche Ölheizung und der Gesamtverband des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels.
Quelle: BMU