Geburtsexperte des UKM empfiehlt Schwangeren individuelle Beratung zur H1N1 Impfung
Angesichts der laufenden Grippewelle rät Prof. Dr. Walter Klockenbusch auch Schwangeren ohne weitere Risikofaktoren, sich jetzt individuell über die Chancen und Risiken einer Impfung mit „Pandemrix“ aufklären zu lassen und nicht zwingend auf den angekündigten speziellen Impfstoff für Schwangere zu warten. Der Schwangerschaftsexperte und Leiter der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Münster (UKM) erklärt: „Wir befinden uns gerade mitten in der laufenden Grippesaison. Und die Impfung von Schwangeren ab der zwölften Schwangerschaftswoche und Wöchnerinnen gegen Neue Influenza wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, weil bei diesen Personengruppen ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei einer Infektion mit Neuer Influenza beobachtet werden konnte. Weil allerdings auch bei Schwangeren ohne bestehende Risikofaktoren schwere Krankheitsverläufe beobachtet wurden, empfehle ich eine Impfung nach vorheriger persönlicher Aufklärung, auch wenn keine weiteren gesundheitlichen Risikofaktoren vorliegen. Wer sich Sorgen macht, sollte sich daher auf jeden Fall durch den Arzt individuell beraten lassen und ggf. eine zeitnahe Impfung mit Pandemrix durchführen lassen.“
Prof. Dr. Georg Peters, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am UKM und Mitglied der Nationalen Pandemiekommission, ergänzt: „Sowohl Paul-Ehrlich-Institut und Robert Koch-Institut haben im Rahmen einer sorgfältigen individuellen Nutzen-Risiko-Analyse darauf hingewiesen, dass die Anwendung von einer Erwachsenendosis Pandemrix auch bei Schwangeren sinnvoll sein kann, bis ein zugelassener nicht-adjuvantierter Impfstoff zur Verfügung steht. Und bislang steht ein solcher Impfstoff nicht zur Verfügung, gleichzeitig steigt die Anzahl der Fälle von „Neuer Grippe“, wie die Zahlen des Robert-Koch-Institutes deutlich machen.“
Quelle: Universitätsklinikum Münster