Wenn schon der Geschmack satt macht: Aromastoffe könnten die Sättigung beeinflussen
(aid) 11.06.2008 – Wenn Lebensmittel ihre Aromen freisetzen, erfreut das nicht nur Gaumen und Nase. Neuen Forschungen zufolge können Aromastoffe möglicherweise auch die Sättigung beeinflussen. Dies berichtete Dr. Maurits Burgering von Nizo Food Research, Niederlande, auf der EUROFORUM-Konferenz „Aromen 2008“ im April in München. Seinen Untersuchungen liegt unter anderem die Beobachtung zu Grunde, dass feste Lebensmittel besser sättigen als flüssige. Eine Ursache dafür könnten Unterschiede bei der Aromenfreisetzung sein. So setzen feste Lebensmittel ihre Aromen beispielsweise aufgrund ihrer Struktur über einen längeren Zeitraum frei als Flüssigkeiten. Der neue Ansatz sei, einer Flüssigkeit das Aroma eines festen Lebensmittels zuzusetzen und damit die Sättigungswirkung des Getränkes zu erhöhen, erklärte Burgering. In einer aktuellen Untersuchung benutzten die Forscher ein so genanntes Olfaktometer. Das Gerät sorgte mit Hilfe eines an der Nase befestigten Schlauches dafür, dass der Nasen-Rachen-Raum der Testpersonen mit zwei verschiedenen, als Gas vorliegenden Aromenprofilen in Kontakt kam. Beide Proben waren aus Erdbeeraroma hergestellt worden. Die eine Probe simulierte das Aromenprofil, das auch beim Verzehr eines Getränks freigesetzt wird. Die andere entsprach der Aromafreisetzung eines weichen Feststoffes. Gleichzeitig tranken alle Testpersonen ein gesüsstes Milchgetränk. Wie die Ergebnisse zeigten, steigerte das Aromaprofil des festen Lebensmittels das Sättigungsgefühl deutlich stärker als die Aromen der Flüssigkeit. Die erhöhte Sättigung hatte allerdings in dieser Untersuchung keine direkten Auswirkungen auf die tatsächliche Trinkmenge. Burgerings Studie ist Teil des EU-Projektes DiOGenes (Diet, Obesity and Genes) zur besseren Vorbeugung und Behandlung von Übergewicht. Ob seine Erkenntnisse einen Schritt in Richtung der Bekämpfung von Adipositas darstellen, wird frühestens Ende 2009 feststehen. Denn dann wird das Projekt vollständig abgeschlossen sein.
Quelle: aid, Barbara Zimny