Schweinegrippe: Zwei weitere Todesfälle in Deutschland
Erstmals ist in Deutschland eine mit Schweinegrippe infizierte Patientin ohne bekannte Vorerkrankungen gestorben. Bei der 48-jährigen Frau aus dem Rhein-Sieg-Kreis wurden ausser einer Hypertonie keine bekannten Vorerkrankungen festgestellt, die den schweren Krankheitsverlauf erklären würden, wie das Universitätsklinikum Bonn am Freitag mitteilte. Die Frau war vor aus einem anderen Krankenhaus zur intensivmedizinischen Behandlung in das Universitätsklinikum Bonn verlegt worden. Dort musste sie an an ein ECMO-Gerät (künstlichen Lunge) angeschlossen werden. ECMO-Geräte gibt es nur in wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland. Der Zustand der Frau war schon so schlecht, dass sie nicht nicht mehr stabilisiert werden konnte.
Die ECMO ist ein extrakorporales Organersatzverfahren, das bei Lungenversagen über längere Zeiträume eine ausreichende Oxygenierung des Körpers gewährleisten kann. Damit wird im günstigsten Fall der Lunge Zeit gegeben ohne aggressive, mechanische Beatmung zu heilen. Wir berichteten bereits am 24. Juli über den Fall einer schwangeren Frau aus Schottland, die schwer an Schweingegrippe erkrankt war und aus Grossbritannien nach Schweden ausgeflogen wurde, weil in Grossbrittanien keine ECMO Kapazitäten mehr frei waren. Die Frau ist mittlerweile wieder gesund.
In der saarländischen Kinderklinik Kohlhof in Neunkirchen starb ein fünfeinhalbjähriger Junge mit chronischer Lungenerkrankung, wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte. Der fünfeinhalbjährige Junge starb am Freitagnachmittag. Er litt unter einer schweren Lungenentzündung und wurde seit zwei Tagen beatmet.
Mit den zwei neuen Todesopfern ist die Anzahl der an der Schweinegrippe Verstorbenen in Deutschland auf 5 angestiegen.
Laut dem RKI wird mit zunehmenden Fallzahlen, die sich derzeit abzeichnen, auch die Anzahl von Fällen mit schwererem Verlauf zunehmen. Vor diesem Hintergrund sind die Einhaltung von persönlichen Hygienemassnahmen und die Impfung als wichtige Präventionsmassnahme von besonderer Bedeutung.
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Quellen: RP-Online, n-tv, RKI