Schweinegrippe: Krankheitssymptome nach Reiserückkehr aus Husum
Im Ennepe-Ruhr-Kreis hat sich die Zahl, der an Influenza A/H1N1 Virus Erkrankten am Samstag deutlich erhöht. Es sind ca. 50 Teilnehmer einer Konfirmantenfreizeit aus Hattingen mit Krankheitssymptomen aus Husum in Schleswig-Holstein zurückgekehrt. Bei drei der Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren konnte das Influenza A/H1N1 Virus nachgewiesen werden, damit gelten alle Teilnehmer mit ähnlichem Krankheitsbild ebenfalls als erkrankt. Da bei der Fahrt insgesamt 200 Jugendliche und Betreuer dabei waren, könnte die Zahl der Fälle von neuer Grippe im Laufe der nächste Woche noch weiter steigen. Die gute Nachricht , so Dr. Hans Joachim Boschek, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises, alle Kinder können zu Hause behandelt werden. Allen geht es soweit gut, alles deutet auf unproblematische Krankheitsverläufe hin. Wo nötig, haben wir eine Behandlung mit Tamiflu eingeleitet.“
Nach ihrer Rückkehr nach Hattingen wurden die Jugendlichen noch in den Reisebussen von Ärzten untersucht, anschliessend konnten sie ihren Eltern übergeben werden und den Heimweg antreten. Für einen geordneten Ablauf hatte Dr. Boschek die Unterstützung von Feuerwehr, DRK und THW angefordert. Sie sorgten unter anderem für notwendige Absperrungen, die organisatorische Unterstützung und die Ausleuchtung des Parkplatzes in unmittelbarer Nähe des Hattinger Rathauses. Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes führten unterdessen zahlreiche Informationsgespräche mit den Eltern. Natürlich waren sie verunsichert und hatten viele Fragen, weil ihre Kinder als Vorsichtsmassnahme mit Mundschutz aus den Bussen stiegen oder weil sie zu Hause Familienmitglieder mit erhöhten Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der ´neuen Grippe ´ haben , so Dr. Boschek-
Zahlreichen Elterngespräche
Die Eltern konnten klare Aussagen mit nach Hause nehmen. Für Erkrankte gilt mit Blick auf die Inkubationszeit eine häusliche Quarantäne. Da der Zeitraum, der nach aktuellem Kenntnisstand zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung vergeht, sieben Tage beträgt, dauert die Quarantäne ebenso lange , erläutert Dr. Boschek. Faktisch bedeutet die häusliche Quarantäne, dass die Betroffenen die Wohnung nicht verlassen sollten und ihre Familienmitglieder möglichst wenig Kontakt mit ihnen aufnehmen. Die nicht erkrankten Jugendlichen können sich, so lange sie gesund sind, weiter normal auch ausserhalb der Wohnung aufhalten. Hier kommt uns auf jeden Fall zugute, dass die Herbstferien noch andauern und der Schulbeginn noch eine Woche auf sich warten lässt , zeigt sich Dr. Boschek mit Blick auf eine denkbare Infektionskette erleichtert-
Um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, wiederholten die Mitarbeiter am Samstag in Hattingen immer wieder den Ratschlag, einfache, aber effektive Massnahmen, die bei jeder Virusgrippe gelten, zu beherzigen. Dazu zählen das Vermeiden von Händegeben, Anhusten und Anniesen, das Vermeiden von Berührungen der Augen, Nase und Mund sowie von Umarmungen oder nahen Körperkontakt. Gründliches Händewaschen ist nach Personenkontakten, vor der Nahrungsaufnahme und nach der Benutzung von Sanitäreinrichtungen angeraten. Und wer mit Krankheitssymptomen einen Arzt aufsucht, der sollte sich auf gar keinen Fall stillschweigend ins Wartezimmer setzten. Eine Voranmeldung ist hier sicher der bessere Weg.
Die Zahl der an der neuen Grippe Erkrankten im Ennepe-Ruhr-Kreis hatte bis Freitag bei insgesamt 253 gelegen. Die Betroffenen kommen aus Breckerfeld (18), Ennepetal (41), Gevelsberg (30), Hattingen (20), Herdecke (18), Schwelm (20), Sprockhövel (15), Wetter (16) und Witten (76).
Quelle: Ennepe-Ruhr-Kreis