Darmkrebs vorbeugen: Empfehlungen der Weltkrebsforschungsorganisation
(aid) 27.02.2008 – Die Felix-Burda-Stiftung hat den Monat März wie in den Vorjahren zum Darmkrebsmonat erklärt. Mit gezielten Aktionen, unter anderem Werbespots und Anzeigen, will die Stiftung die Bevölkerung zu regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen motivieren. Neben dieser Art der Vorsorge spielt aber auch der Lebensstil eine wichtige Rolle bei der Verhütung von Darmkrebs. Das geht aus einem Ende 2007 veröffentlichten Bericht der internationalen Krebsforschungsorganisation (WCRF) hervor. Namhafte Experten hatten hierfür die Forschungsergebnisse aus über 7.000 Studien zusammen getragen. Je nachdem wie aussagekräftig die Ergebnisse waren, wurden sie in verschiedene Kategorien – von „vermutlich“ über „wahrscheinlich“ bis „überzeugend“ – eingeteilt. Der einzige Lebensstilfaktor, der das Darmkrebsrisiko mit überzeugender Evidenz senkt, ist körperliche Aktivität. Eindeutig belegt ist auch, dass Übergewicht das Risiko für Darmkrebs erhöht. Die wichtigsten Empfehlungen der Experten lauten deshalb, so schlank wie möglich zu bleiben und täglich mindestens 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Die Forscher sind ferner davon überzeugt, dass der häufige Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch das Risiko für Darmkrebs erhöht. Der Begriff „rotes Fleisch“ bezieht sich auf Fleisch von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. „Verarbeitetes Fleisch“ umfasst Fleisch, das durch Räuchern, Beizen, Pökeln oder Salzen haltbar gemacht wurde. Als mögliche Ursache für den Risiko erhöhenden Effekt sehen die Autoren unter anderem die Bildung von krebserregenden Stoffen bei starker Erhitzung an. Sie raten deshalb, den Fleischkonsum auf maximal 500 Gramm pro Woche zu begrenzen (entspricht etwa drei bis vier Portionen). Überzeugend belegt ist auch, dass Alkohol ab einer Menge von 30 Gramm am Tag das Risiko für Darmkrebs erhöht. Männer sollten deshalb ihren Konsum alkoholischer Getränke auf zwei Gläser am Tag, Frauen auf ein Glas täglich einschränken. Nicht ganz so überzeugend ist die Datenlage für weitere Ernährungsfaktoren. Nach Ansicht der Experten, können Lebensmittel, die viele Ballaststoffe enthalten, das Risiko für Darmkrebs wahrscheinlich senken. Sie befürworten deshalb eine Ernährungsweise, die überwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln besteht. Mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst sollten täglich auf dem Speiseplan stehen und Getreideprodukte aus Vollkorn oder Hülsenfrüchte in jeder Mahlzeit enthalten sein. Milch und Milcherzeugnisse tragen aufgrund ihres hohen Calciumgehalts wahrscheinlich ebenfalls zu einer Senkung des Darmkrebsrisikos bei.
Quelle: aid, Dr. Maike Groeneveld