Schweinegrippe: Zu wenig ECMO Geräte
(khk) Bioingenieure an der Strathclyde Universität arbeiten zur Zeit mit Ärzten in Glasgow zusammen um ein verkleinertes tragbares ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) Gerät zu entwickeln, das dorthin gebracht werden kann, wo es benötigt wird. ECMO ist eine Form der extrakorporalen Organersatzverfahren und wird auch als ECLS (Extracorporeal Life Support) genannt. Bei Patienten mit schwerem Lungenversagen, wie es bei schweren Verläufen der Neuen Influenza H1N1 vorkommen kann, wo der Gasaustausch nicht mehr in dem Mass möglich ist, um die Atemfunktion sicherzustellen, bietet eine Behandlung mit dieser „künstlichen Lunge“ oft die einzige Chance sich wieder zu erholen und die Krankheit zu überleben.
Laut „The Herald“ gibt es nur ein Zentrum im Vereinigten Königreich, wo Erwachsene mit ECMO behandelt werden können. Vor einiger Zeit musste ein schwangere Frau, die schwer an Schweingegrippe erkrankt war, aus Grossbritannien nach Schweden ausgeflogen werden, weil keine ECMO Kapazitäten mehr frei waren.
Auf Ibiza liegt eine Schottin mit Schweinegrippe im künstlichen Koma. Laut der behandelden Ärzte müsste sie nach Grossbritannien ausgeflogen werden, um dort die lebensrettende ECMO Behandlung zu erhalten. Tragischerweise ist ihr Zustand so schlecht, dass die junge Frau den Transport nicht überleben würde.
Erst heute wurde ein Frau, die vor 10 Tagen ein Kind geboren hat und schwer an Schweinegrippe erkrankt ist, von Belfast nach Leicester ausgeflogen werden, um eine lebensrettende Behandlung mit ECMO zu bekommen.
Letzte Woche beorderte Schottlands Gesundheitsministerin Nicola Sturgeon ein Expertenteam zusammen, um mit der Planung eines ECMO Centers in Schottland zu beginnen. Sturgeon gab weiterhin bekannt, dass die ECMO Maschinen im Leicester’s Glenfield Hospital auf 10 Geräte verdoppelt wurden. Diese Maschinen sollen auch schottischen Patienten zur Verfügung stehen.
Zitat Ärzteblatt, Mittwoch, 16. September 2009: „Am Glenfield Hospital in Leicester seien bereits einige Patienten mit einer H1N1-Pneumonie und ARDS behandelt worden, teilt Peek mit, und man erwarte, dass die Methode sich auch im Fall einer verstärkten Krankheitsaktivität von H1N1 im Winter als unschätzbare Waffe erweisen werde.“
Bei der offensichtlichen Knappheit an ECMO Geräten weltweit, sind die Folgen einer massiven Influenza A/H1N1 Welle mit schweren Krankheitsverläufen ein Alptraum.