Friedensnobelpreis für Al Gore und den UN-Klimarat
Oslo (Norwegen), 12.10.2007 Der ehemalige Vize-Präsident der Vereinigten Staaten Al Gore und der UN-Klimarat (IPCC) erhalten für ihren Einsatz im Kampf gegen den globalen Klimawandel den mit 1,1 Millionen Euro dotierten Friedensnobelpreis des Jahres 2007 zu gleichen Teilen. Der Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, Ole Danbolt Mjøs, begründete die Entscheidung für Al Gore mit den herausragenden persönlichen Verdiensten Gores für die Aufklärung der Menschen über die Folgen des Klimawandels: Gore hat wie kein anderer Mensch als Einzelner zur Schaffung eines breiten Bewusstseins für die Massnahmen beigetragen, die nun nötig sind. Gore war für seinen Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit dieses Jahr bereits mit einem Oscar ausgezeichnet worden. CNN berichtete, Gore werde sein Preisgeld für die von ihm gegründete Organisation Alliance for Climate Protection spenden, die sich dem Kampf für eine andere Politik als Reaktion auf den Klimawandel verschrieben hat.
Gore selbst freute sich besonders über die Tatsache der geteilten Preisverleihung an ihn und den UN-Klimarat, den er als ein Gremium bezeichnete, dessen Mitglieder sich seit Jahren unermüdlich dafür eingesetzt hätten, dass die Menschheit den Klimawandel besser verstehe.
Der aus Indien stammende Vorsitzende des IPCC zeigte sich völlig überwältigt von der Preisverleihung. Der UN-Klimarat sammelt seit 1988 weltweite Daten zum Klimawandel. An dieser Arbeit sind weltweit 10.000 Wissenschaftler beteiligt.
Ein Sprecher des Weissen Hauses in Washington D.C. begrüsste die Preisverleihung an Al Gore. Auf eine entsprechende Nachfrage erklärte der Sprecher, die Preisverleihung werde zu keiner Änderung der Klimapolitik der Vereinigten Staaten führen. Bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 war Gore gegen den amtierenden Präsidenten George W. Bush angetreten. Dessen Klimapolitik hatte er scharf angegriffen. Von 1993 bis 2001 war Gore Vizepräsident während der Präsidentschaft Bill Clintons.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon würdigte den hohen persönlichen Einsatz Gores für den Schutz des Weltklimas. Sein Engagement zeige, dass jeder Einzelne bei der Bewältigung der globalen Probleme eine wichtige Rolle spielen könne.
Gratulationen kamen auch von deutschen Politikern wie Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und den Grünen-Politikern Renate Künast und Fritz Kuhn.
Kritik an der Verleihung des Nobelpreises an Al Gore kam aus Tschechien. Václav Klaus sagte, der Zusammenhang zwischen den Aktivitäten Gores und dem Weltfrieden sei nicht deutlich. Der tschechische Präsident hatte die Thesen Gores mehrfach öffentlich zurück gewiesen.