Mehr Vollkorn und Rohkost für ein besseres Schulklima
Mehr Vollkorn und Rohkost für ein besseres Schulklima: DGE veröffentlicht Qualitätsstandards für Schulverpflegung
(aid) – Sie gelten als Meilenstein zur Sicherung der Verpflegungsqualität von Ganztagsschulen: die ersten bundesweiten Qualitätsstandards für Schulverpflegung, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) am 20. September 2007 veröffentlicht hat. Die Standards sind ein Baustein des Nationalen Aktionsplans Ernährung und Bewegung. Sie sind in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Praxis und Ländern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) entstanden.
„Wir wollen den Schulen in Deutschland mit den Qualitätsstandards einen Leitfaden in die Hand geben, damit die Schulverpflegung eine Qualität hat“, so der parlamentarische Staatssekretär vom BMELV Dr. Gerd Müller. Er betonte die Verantwortung aller Beteiligten für eine gesunde Schule. „Eine hochwertige Schulverpflegung liefert einen aktiven Beitrag zur Ernährungserziehung von Kindern und unterstützt ihre geistige und körperliche Leistungsfähigheit sowie das soziale Miteinander“, so die Mitentwicklerin der Qualitätsstandards Professor Ulrike Arenz-Azevedo, Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. Mit Hilfe einer guten Schulverpflegung lassen sich auch das Schulklima und die Bereitschaft zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten positiv beeinflussen. Auch Professor Ines Heindl von der Universität Flensburg betonte den positiven Bildungseffekt einer guten Schulverpflegung. Sie sieht die Schule als ideales Umfeld, um alle Beteiligten, von den Kindern über die Lehrkräfte bis hin zu den Eltern, in ihrem Gesundheitshandeln zu erreichen.
Dr. Margret Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, stellt fest, dass die neuen Qualitätsstandards eine wichtige Hilfe für die Umsetzung einer qualitativ hochwertigen Schulverpflegung sind. Dennoch bleiben zahlreiche offene Fragen, die gelöst werden müssen. So ist noch nicht geklärt, wer in Zukunft die Überprüfung dieser Qualitätsstandards übernehmen soll. Ein grosses Problem ist auch die notwendige Mittagsverpflegung in weiterführenden Schulen: Den meisten Ländern fehlen die erforderlichen Finanzmittel zum Ausbau von Schulküchen und -mensen. Und einem finanziellen Engagement des Bundes stehen die neuen Regelungen der Föderalismusreform entgegen, wonach derartige Aktivitäten ausschliesslich Ländersache sind. „Somit sind die Länder gefragt, strukturelle Defizite zu beseitigen und mit Hilfe aller zuständigen Stellen in den Kommunen und Städten für ein wachsendes und professionelles Verpflegungsangebot in allen Schulen zu sorgen“, betont Büning-Fesel. „Mit den neuen Qualitätsstandards ist eine gute Grundlage dazu geschaffen.“
aid, Daniela Hähre
Quelle: aid