Uran ist keine Alternative zu russischem Öl
und Naturschutz setzt auf Energieeffizienz und Sonne, Wind und Biomasse
Als groben energiepolitischen Unfug bezeichnete der Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Prof. Hubert Weiger, die aktuelle Forderung der Bundeskanzlerin Angela Merkel, angesichts der Ölblockade durch Weissrussland den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu erwägen.
Denn Atomstrom und Öl spielen in der Energieversorgung völlig unterschiedliche Rollen. Atomstrom trägt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums mit rund 5%, Öl mit 40% zur deutschen Energieversorgung bei. Öl wird im Heizungs- und Verkehrssektor eingesetzt, Uran ausschliesslich zur Stromerzeugung. Mit Uran kann man nicht Auto fahren.
Auslandsabhängigkeit beim Uran noch höher als beim Öl
Die Abhängigkeit vom Ausland wird durch die Atomkraft nicht besser: Öl wird zu mehr als 95% importiert, Uran zu 100%. Die weltweiten Ölreserven enthalten fast 10mal so viel Energie wie die Uranvorkommen. Uran wäre also in wenigen Jahren verbraucht, wenn es eine stärkere Rolle bei der Energieversorgung spielen sollte.
Die deutsche Energieversorgung sei nur durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu sichern, betonte der Landesbeauftragte des Bund Naturschutz, Richard Mergner. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber sollten ihre Sonntagsreden hierzu endlich in die Tat umsetzen.
Quelle: bund-naturschutz.de