PEI wird WHO-Kooperationszentrum für Impfstoffe
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ende August ein WHO-Kooperationszentrum für Impfstoffe (WHO-CC) am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ernannt. Als „WHO-Kooperationszentrum für die Standardisierung und Bewertung von Impfstoffen“ unterstützen die Impfstoff-Experten des Paul-Ehrlich-Instituts in den kommenden vier Jahren gemeinsam mit internationalen Partnern die WHO bei der Entwicklung und Umsetzung von internationalen Normen und Standards. Die Arbeit des WHO-CC wird die Vision der „Decade of Vaccines“ von einer Welt aufgreifen, in der alle Menschen gleichermaßen Zugang zu wirksamen und sicheren Impfstoffen haben.
Unter der Leitung von Dr. Michael Pfleiderer, Abteilung Virologie, werden Wissenschaftler der mit der Bewertung von Impfstoffen betrauten Abteilungen „Virologie“ und „EU-Kooperation / Mikrobiologie“ an 16 Arbeitspaketen arbeiten. Schwerpunkte, die das Paul-Ehrlich-Institut setzen wird, sind:
- Entwicklung wirksamer Impfstoffe gegen neu auftretende Infektionserreger mit pandemischem Potenzial: Durch regulatorisches Vordenken eine Basis für schnelle Impfstoff-Bereitstellung schaffen.
- Bewertung innovativer Impfstoffe zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten: Standards für neue Technologien der Impfstoffproduktion und -testung etablieren.
- Schutz der Menschen in entlegensten Regionen der Welt vor gefährlichen Erregern: Bedingungen für eine sichere Versorgung und Anwendung schaffen.
Zu den Aufgaben als WHO-CC erläutert Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts: „Das Paul-Ehrlich-Institut ist weltweit für seine Expertise im Bereich der Impfstoffe anerkannt. Infektionskrankheiten bedrohen den Fortschritt und Wohlstand der Menschen in aller Welt. Als WHO-CC werden wir in Zusammenarbeit mit der WHO die regulatorische Basis für die Weiterentwicklung und Neueinführung wirksamer und sicherer Impfstoffe schaffen.“
Für die WHO besonders wichtig ist die Expertise und Erfahrung des Paul-Ehrlich-Instituts in der wissenschaftlichen und regulatorischen Beratung zur Entwicklung von Impfstoffen. Zuletzt wurden im Jahr 2011 plötzlich Hinweise aus der Forschung auf eine Fremdviruskontamination in Rotavirus-Impfstoffen schnell und eingehend bewertet, eigene Forschungsergebnisse konnten eine Gesundheitsgefährdung ausschließen. Regulatorische Maßnahmen führen zur Entfernung der Kontamination.
Quelle: Paul-Ehrlich-Institut – Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel