Hochwasser: Schöpfwerk in Aken nicht betriebsbereit – Sprengung am Freitag in Breitenhagen
Der Leiter des Krisenstabes der Landesregierung Sachsen-Anhalt, Innenminister Holger Stahlknecht, hat sich am Donnerstag Nachmittag vor Ort ein Bild von der Lage in Aken gemacht. Insbesondere galt es, die Entscheidung zu erörtern, in wie weit zumindest eine Teilinbetriebnahme des Schöpfwerkes Aken in Betracht kommt.
Im Ergebnis der Erörterungen blieb der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) jedoch bei seiner Einschätzung, dass eine Inbetriebnahme – auch unter Teillast – zu einer erheblichen Gefährdungslage führt.
Nach Einschätzung des Betreibers der Anlage (LHW) besteht akute Gefahr einer Trafo- Überströmung. Würde die Elektroversorgung im Betrieb mit Wasser in Kontakt kommen, wäre mit akuter Lebensgefahr für das Bedienpersonal zu rechnen. Für eine Fahrweise in Dauerlast wie gefordert, ist das Schöpfwerk nicht ausgelegt. Ein Fahren in Voll- Last würde eine Überlastung u. a. der Elektroleitungen zur Folge haben und damit verbunden einen Totalausfall über einen nicht näher zu bestimmenden längeren Zeitraum verursachen.
Desweiteren würde ein plötzlicher Kontakt mit Wasser (kaltes Wasser) mit den in Volllast fahrenden Pumpenaggregaten zwangsläufig ebenfalls zum Totalausfall der gesamten Anlage führen.
Um diesen Ausfall weitestgehend zu kompensieren, sind aus Sicht des Krisenstabes der Landesregierung folgende Maßnahmen wesentlich: zwei Hochleistungspumpen wurden in Betrieb genommen, die etwa die Hälfte der Leistung des Schöpfwerkes erreichen.
Außerdem wird eine weitere Öffnung des Deichbruches bei Breitenhagen um zunächst 50 Meter durch Sprengung am morgigen Freitag erreicht.
Quelle: Landesregierung Sachsen-Anhalt