Uraltes Grundnahrungsmittel immer noch beliebt
Botaniker bezeichnen sie als Vicia faba. Der Bauer nennt sie Dicke Bohne, Puff-, Pferde-, Acker- oder Saubohne. Viele Namen ranken sich um die schon seit der Steinzeit bekannte Bohne. Im Altertum wurde sie in Europa ansässig und zum Grundnahrungsmittel für die Zubereitung von Breien, Broten und Kuchen. Die Ankunft der grünen Bohne aus Amerika verdrängte die Saubohne jedoch, so dass sie ihr Dasein vor allem als Viehfutter fristen musste. Trotzdem blieb sie so beliebt, dass sogar heute noch im Bergischen Land ihr zu Ehren Feste gefeiert werden, die „Decke Bunnen Kirmes“. In Ägypten schaffte es die Dicke Bohne sogar zum Nationalgericht, dem „Foul“. Die Saubohne wird heute weltweit angebaut und bevorzugt dabei nährstoffreiche Böden und feuchtes, kühles Klima. Auch in heimischen Schrebergärten findet man sie noch häufig. Ihre Hülsen werden bis zu 18 cm lang und enthalten drei bis sieben rundlich ovale Samen. Und diese Samen haben es in sich. Sie enthalten viele Vitamine, unter anderem die B-Vitamine, die für die Zellbildung und Nervenweiterleitung verantwortlich sind und Mineralstoffe, wie das Eisen zum Sauerstofftransport. Aber vor allem findet man in der Saubohne nur weniger als ein Prozent Fett, aber einiges an Proteinen und Kohlenhydraten, so dass sie sehr gut sättigt. Daher sollte die Saubohne ruhig wieder öfter einen Platz auf unserem Teller finden. Wie alle Hülsenfrüchte enthält aber auch die Saubohne so genannte Lektine. Diese Eiweissstoffe haben im Tierversuch dazu geführt, dass Blutkörperchen zusammenkleben. Die Folge sind mögliche Darmentzündungen und Ödeme sowie Blutungen der Lymphischen Gewebe. Allerdings ist das beim Menschen noch nie nachgewiesen worden. In keinem Fall sollten aber Hülsenfrüchte roh gegessen werden. Kochen und Blanchieren reduziert den Lektingehalt deutlich. Die Zubereitung der Bohnen ist ganz einfach: Die Saubohnen am besten über Nacht zwölf Stunden in der dreifachen Menge Wasser einweichen und anschliessend eine bis eineinhalb Stunden kochen. Um Blähungen zu vermeiden kann das Einweichwasser weggeschüttet und Bohnenkraut oder Kümmel hinzugegeben werden. Mit Salz und säurehaltigen Zutaten erst zum Schluss würzen, da die Bohnen sonst nicht weich werden. Gekühlt halten sich die frischen Saubohnen zwei bis drei Tage im Kühlschrank, tiefgefroren bis zu drei Monate. Die getrockneten Bohnen sind im verschlossenen Behälter, kühl, trocken und lichtgeschützt jahrelang haltbar.
Quelle: aid