Hochwasser: Aktuelle Lage an den stark belasteten Flüssen im Land Brandenburg
Brandenburgs Umweltministerium hat am 10.06.2013 einen Überblick über die aktuelle Situation gegeben:
Elbe
Seit Sonntagmittag ist das Wasser in der Elbe bei Mühlberg um weitere 45 cm und damit unter die 9-Meter-Marke gesunken. Um 16 Uhr wurden am Pegel Mühlberg 8,53 gemessen. Wegen der aufgeweichten Deiche ist die Situation jedoch immer noch kritisch. Die Alarmstufe 4 besteht fort.
In der Prignitz sorgen die Flutung der Havelpolder und weitere Deichbrüche in Sachsen-Anhalt für Entlastung. Der Pegel in Wittenberge lag um 15 Uhr bei 7,75 m und damit zehn Zentimeter niedriger als beim historischen Rekordstand von 7,85 Metern am gestrigen Sonntag.
Die Evakuierung in Mühlberg wurde heute 15.00 Uhr durch den Landrat aufgehoben.
Havel
Der Wasserstand der Havel ist seit der am Sonntag begonnenen Flutung der Havelpolder stark angestiegen. Das Elbewasser strömt mit großer Gewalt die Havel hinauf. Am Pegel Havelberg Stadt war heute morgen mit 4,41 m ein Anstieg von 58 cm gegenüber dem Vortag zu verzeichnen. Es gilt die Alarmstufe 4. Die Staustufen der Havel von Berlin-Spandau bis Rathenow werden jetzt so gesteuert, dass der Zufluss in Richtung Havelberg vorerst abnimmt. Durch zuströmendes Wasser aus den aktuellen Deichbrüchen in Sachsen-Anhalt, die ebenfalls die Polder auffüllen, kann die Wasserzuführung bis heute Mitternacht eingestellt werden.
Durch die teilweise sehr starken Regenfälle im sächsischen Einzugsgebiet der Spree liegt der Pegel Spremberg wieder um 22 cm höher als 24 Stunden zuvor. Mit 3,64 m lag er am Mittag im Bereich der Alarmstufe 3. Dank einer konstanten Abgabe der Talsperre Spremberg von etwa 75 m³/s stagniert der Wasserstand am PegelCottbusweiterhin bei den bereits gestern gemessenen 2,38 m. Um 11 cm auf 3,92 m ist das Wasser am Pegel Lübben gestiegen, am Pegel Leibsch um 6 cm auf 4,53 m. Beide Werte liegen im Bereich der Alarmstufe 1.
Schwarze Elster
Auch in der Schwarzen Elster wurde der Rückgang der Wasserstände durch die Niederschläge gestoppt. Der Pegel Bad Liebenwerda bewegte sich mit 2,55 m am Mittag weiter im Bereich der Alarmstufe 1. Am Pegel Herzberg sank der Wasserstand um 7 cm auf 2,76 am Mittag und bleibt damit in den Bereich der A2.
Oder
Bis Kietz fallen die Wasserstände weiter und bewegen sich an allen Pegeln im Bereich der A1. Ab Kienitz ist der nach wie vor erhöhte Zufluss aus der Warthe erkennbar. Dort wurde mit 5,00 m der Richtwert der A1 geringfügig überschritten. Am Pegel Stützkow stieg das Wasser seit Sonntag um 30 cm. Mit 8,68 m liegt der Wassersand nun knapp unter dem Richtwert der A 3.
Neiße
Die Niederschläge des Wochenendes waren auch an der Neiße mit einem kurzzeitigen Anstieg des Wasserstandes spürbar. Die Werte bleiben aber unterhalb der A1.
Quelle: MUGV