Satellit zeichnete vor dem Hochwasser Rekord- Werte bei der Bodenfeuchte auf
Deutschland und Teile Zentraleuropas kämpfen mit den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrhunderten. Obwohl diese tragischen Ereignisse viele Ursachen haben, könnten die Daten des ESA-Satelliten SMOS helfen, die Hochwasservorhersage in der Zukunft zu verbessern.
Wie der Name schon sagt, liefert die Soil Moisture and Ocean Salinity (SMOS) Mission Daten über die Bodenfeuchte an der Erdoberfläche und über den Salzgehalt des Meeresoberflächenwassers.
Das massive Hochwasser, mit dem Mitteleuropa derzeit zu kämpfen hat, verdanken wir einem nassen Frühjahr und plötzlich auftretenden schweren Regenfällen.
Wissenschaftler nutzen die Informationen von SMOS, um zu verstehen, wie der Wasserkreislauf zwischen den Ozeanen, der Atmosphäre und dem Festland funktioniert. Die Daten tragen auch zur Verbesserung der Wetterberichte bei.
Vor den sintflutartigen Regenfällen zeigten Daten der SMOS-Mission, dass die Böden in Deutschland eine extrem hohe Feuchtigkeit aufwiesen. Werte in der gemessenen Höhe waren bislang noch nie beobachtet worden.
„Die SMOS-Daten können dazu genutzt werden, die Sättigung des Bodens zu überwachen“, erklärt Matthias Drusch, ESA-Missionswissenschaftler für SMOS.
„Ende Mai haben wir gesehen, dass der Boden fast vollständig gesättigt war und die Bodenfeuchte einen Rekordwert erreichte. Da das überschüssige Wasser nicht mehr im Boden versickern konnte, bedeutete mehr Regen, dass dieser sofort ablief. So ist dieses furchtbare Hochwasser entstanden.
Numerische Wettervorhersagezentren bewerten derzeit die Möglichkeit, SMOS-Daten zur Verbesserung von Wetter- und Hochwasservorhersagen zu nutzen, so dass wir in der Zukunft hoffentlich besser aufgestellt sein werden, um solche Ereignisse genauer vorhersagen zu können.“
Satellitenmissionen wie RapidEye und die DLR-Mission TerraSAR-X unterstützen mit Bildern die Hilfsmaßnahmen auf Basis der Internationalen Charta für Weltraum- und Naturkatastrophen.
Quelle: ESA