Der Klimawandel verändert die Natur in Bayern
Der Klimawandel verändert die belebte Natur in Bayern es gibt immer mehr wärmeliebende Pflanzen. Dies zeigt die aktuelle Erfassung von Flechtenarten, so Claus Kumutat, Präsident des Landesamtes für Umwelt (LfU), zum Abschluss des LfU-Forschungsprojektes. Das LfU hat die Wirkung des Klimawandels auf Flechten 15 Jahre lang an 25 Messflächen in ganz Bayern beobachtet. Flechten reagieren auf Veränderungen der Temperatur und Luftfeuchte sensibler als Pflanzen, die mit ihren Wurzeln Wasser aus dem Boden saugen können für Klimaforscher sind sie deshalb besonders interessant. Nachgewiesen werden konnten deutliche Zusammenhänge zwischen Temperatur, Luftfeuchte und dem Vorkommen bestimmter Flechtenarten , so Kumutat. Während im Jahr 1996 nur vier Wärmezeigerarten in Bayern vorgefunden wurden, waren es im Jahr 2011 schon elf, darunter die Krausblättrige Punktflechte (Punctelia jeckeri). Messflächen in Unterfranken und dem Bodenseegebiet, die unterhalb einer Höhenlage von 300 Metern liegen, zeigten dabei die grßten Zunahmen.
Flechten reagieren besonders sensibel auf den Klimawandel, weil sie wechselfeuchte Organismen sind. Sie sind Lebensgemeinschaften aus einem photosynthetisch aktiven Partner (Alge oder Cyanobakterium) und einer Pilzart. Eine perfekte Symbiose, die die Flechten zu Überlebenskünstlern macht: Die Alge kann wie alle grünen Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichts Nährstoffe produzieren, die dem Pilz zugute kommen. Dieser bietet der Alge dafür ein schützendes Zuhause.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt