Containerschiff vor Neuseeland auseinandergebrochen und gesunken
Wieder herrscht Öl-Alarm vor Neuseelands Küste: Das Wrack des Containerschiffs Rena ist in stürmischer See auseinandergebrochen, das Heckteil ist vom Astrolabe Riff abgerutscht und versinkt im Meer. Das noch im Heck befindliche Öl fliesst dabei ins Meer. Dem neuerlichen Ölteppich werden in dem artenreichen Gebiet laut WWF wieder Seevögel zum Opfer fallen, obwohl weniger Öl austritt als beim ursprünglichen Unglück im Oktober. Der WWF befürchtet neben den unmittelbaren und sichtbaren Umweltfolgen in der Vogelwelt aber auch langfristige Schäden am Riff und in den sensiblen Lebensräumen der Flussmündungen.
Viele Seevögel sind derzeit in der Mauser und halten sich deshalb nicht im Wasser auf. Damit sinkt glücklicherweise das Risiko, dass sie verölen sagt Stephan Lutter vom WWF. Der Meeresschutzexperte vermutet allerdings eine höhere Dunkelziffer. Weil sich das Öl dieses Mal während des Sturms ausgebreitet hat, ist zu befürchten, dass verölte Vögel auf See schneller ertrunken sind und die unmittelbaren Opfer uns verborgen bleiben, weil sie nicht an die Küsten gespült werden.
Zahlreiche Container der Rena sind in den letzten Monaten und beim Auseinanderbrechen des Schiffs ins Meer gestürzt. Auch die über Bord gegangene Ladung kann laut WWF Umweltschäden verursachen. Biologisch abbaubare Substanzen wie z.B. grosse Mengen Milchpulver können Lebensgemeinschaften am Riffkörper ersticken, weil der lokale Sauerstoffgehalt sinkt. Auch filtrierende Muscheln und Bodenlebewesen in küstennahen Lebensräumen und Wattflächen verkleben. Grßere Plastikteile bergen das Risiko dass sich Meeresschildkröten oder Seevögel darin verfangen und ersticken oder ertrinken. Wenn sich das Plastik schliesslich zersetzt, gelangen die kleinen Partikel in die Nahrungskette.
Quelle: WWF