Weiterer Anstieg von HUS-Neuerkrankungen in Hamburg
124 HUS-Erkrankungen in Hamburg Ursachensuche geht weiter
01.06.2011 Wir verzeichnen wieder einen deutlichen Anstieg der Erkrankungsfälle durch EHEC und HUS , so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Die Situation bleibt besorgniserregend und es ist auf jeden Fall zu früh, um in irgendwelcher Form Entwarnung zu geben. Das bedeutet auch, dass die Warnung des Robert Koch Institutes, keine Gurken, keine rohen Tomaten und keinen Blattsalat jedweder Herkunft zu essen, aus Gründen des Gesundheitsschutzes weiter sehr ernst genommen werden muss.
Die aktuellen Fallzahlen: In Hamburg wurden bis heute 668 Fälle von Patientinnen und Patienten gemeldet, die mit Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) infiziert bzw. EHEC-Verdachtsfälle sind. Von diesen Fällen werden in den Hamburger Krankenhäusern (Stand heute 11 Uhr) 124 Personen stationär aufgrund des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS) oder HUS-Verdachts behandelt. Dies bedeutet im Vergleich zu gestern 14 zusätzlich gemeldete HUS-Fälle. Weiterhin sind weibliche Personen mit 96 HUS-Fällen überproportional vertreten.
Neben der Versorgung der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern bildet die Spurensuche nach dem Erreger weiter den Schwerpunkt in der Arbeit aller zusammenarbeitenden Stellen , so Prüfer-Storcks. Auch in der Rückschau der Ereignisse war und bleibt es richtig und notwendig, dass wir unsere Funde von EHEC-Erregern auf spanischen Gurken in der vergangenen Woche veröffentlicht haben. Dies hat auch Verbraucherministerin Ilse Aigner nochmals betont. Auch andere Stämme der Bakterien können schwerwiegende Erkrankungen auslösen.
EHEC-Patienten, die nach einer Probeentnahme im Krankenhaus aufgrund ihres vergleichsweise guten Gesundheitszustandes zunächst nicht stationär aufgenommen werden, werden vom niedergelassenen Bereich versorgt.
Die Krankenhäuser weisen die niedergelassenen Urologen/Hausärzte sowie die Patientinnen und Patienten aber darauf hin, dass bei EHEC eine enge tägliche Kontrolle erforderlich ist, um jede Verschlechterung in Richtung HUS rechtzeitig zu erkennen und bereits am Tag 1 zu behandeln.
So könnten die bislang beobachteten Spätfolgen vermieden werden. Bereits am 2. oder 3. Tag verschlechtern sich die Chancen der Patienten deutlich.
Quelle: hamburg.de