Informationen des RKI zu Pneumonien durch ein neuartiges Coronavirus (2019-nCoV) in Wuhan, China
Am 31.12.2019 wurde das WHO-Landesbüro in China über eine Häufung von Lungenentzündungen mit unklarer Ursache in Wuhan, einer Metropole mit 11 Millionen Einwohnern in der Provinz Hubei, informiert. Nach Angaben der WHO haben die chinesischen Behörden am 7.1.2020 ein neuartiges Coronavirus als Ursache der Erkrankung identifiziert. Das Virus gehört wie das SARS-Virus zu den beta-Coronaviren. Der WHO zufolge besteht basierend auf den bisher vorliegenden Informationen die Möglichkeit einer begrenzten Mensch-zu-Mensch Übertragung. Gegenwärtig gibt es jedoch keine Hinweise auf eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Erkrankungsfälle bei medizinischem Personal wurden bislang nicht berichtet.
Aktuelle Fallzahlen
Bisher sind insgesamt 222 Fälle identifiziert worden.
- Fälle in China: 218 (Wuhan 198 (davon bisher 3 Todesfälle), Peking 5, Provinz Goandong inkl. Shenzhen 14, Shanghai 1). Gegenwärtig werden in Krankenhäusern in Wuhan 170 Patienten behandelt, davon sind 35 schwer und 9 kritisch erkrankt.
- Fälle außerhalb Chinas: 4 (2 in Thailand, 1 in Japan, 1 in Südkorea)
Insgesamt wurden 817 Personen mit engem Kontakt ermittelt. Der Krankheitsverdacht konnte bisher bei 727 Personen ausgeräumt werden, 90 Personen stehen weiterhin unter Beobachtung.
Empfehlungen und Risikoeinschätzung
Die WHO hat Falldefinitionen, Hinweise zur Diagnostik, zur Infektionsprävention und zum klinischen Management veröffentlicht.
Die WHO empfiehlt keine Reisebeschränkungen, gibt aber Hinweise zu grundsätzlich einzuhaltenden Hygiene- und Verhaltensregeln für Reisende nach Wuhan. Vergleichbare Hinweise können auch den Seiten des Auswärtigen Amts entnommen werden.
Da es bisher keine Hinweise auf eine fortgesetzte Übertragung von Mensch zu Mensch gibt, hat das ECDC das Risiko für Reisende als gering eingestuft (siehe Risikoeinschätzung des ECDC vom 9.1.2020). Das ECDC schätzt das Risiko einer weiteren Ausbreitung innerhalb der EU, sollte ein Fall festgestellt werden, als gering bis sehr gering ein.
Entsprechend schätzt das Robert Koch-Institut das Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland zurzeit als sehr gering ein. Diese Einschätzung kann sich aufgrund neuer Erkenntnisse kurzfristig ändern.
Das Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) im RKI verfolgt das Geschehen weiterhin und steht mit der WHO in Kontakt.
Quelle: RKI
Stand: 20.01.2020