Geflügelpest: Aviäres Influenzavirus vom Subtyp H5N8 im Landkreis Cloppenburg
Wie das Friedrich-Loeffler-Institut aktuell am 16.12.2014 auf seiner Website mitteilt, bestätigte das FLI eine Infektion mit hochpathogenem aviärem Influenzavirus (HPAI) vom Subytp H5N8 in einem Mastputenbestand mit rund 20.000 Tieren im Landkreis Cloppenburg. Die zuständigen Behörden in Niedersachsen haben Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen sowie Untersuchungen zur Eintragungsursache eingeleitet. Das FLI beteiligt sich auf Anfrage an den epidemiologischen Ausbruchsuntersuchungen.
Die Risikobewertung des FLI zur Geflügelpest vom 25.11.2014 ändert sich durch den neuen Ausbruch nicht. Entsprechend wird weiterhin wird empfohlen, die Aufstallung von Geflügel risikobasiert, zumindest für Geflügelhaltungen, die sich in Regionen mit hoher Wildvogeldichte oder in der Nähe von Wildvogel-Rastplätzen befinden, anzuordnen. Außerdem sollten die Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen strengstens eingehalten werden.
Klassische Geflügelpest vom Subtyp H5N8 wurde in Europa erstmals am 05.11.2014 in einem Putenbestand mit rund 31.000 Tieren im Kreis Vorpommern-Greifswald festgestellt. In den Niederlanden wurde der gleiche Subtyp in den folgenden Wochen in fünf Geflügelhaltungen nachgewiesen. Großbritannien meldete am 18.11. ebenfalls einen Ausbruch in einem Betrieb mit 6.000 Zuchtenten in Nord-Yorkshire. In allen betroffenen Betrieben wurden die Tiere getötet und unschädlich beseitigt. Das FLI bestätigte Ende November weiterhin eine Infektion mit HPAI H5N8 bei einer Wildente in Mecklenburg-Vorpommern. In den Niederlanden wurde das Virus ebenfalls bei zwei Wildenten festgestellt.
H5N8 besitzt für Geflügel hochpathogene (stark krankmachende) Eigenschaften und löst in empfänglichem Geflügel das Krankheitsbild der Geflügelpest aus. Mit diesem Virus verwandte Erreger der Geflügelpest wurden zuletzt in Südkorea, Japan und im Osten Chinas nachgewiesen. In China sowie in Japan waren vereinzelt Hausgeflügelhaltungen betroffen. In Südkorea wurden dagegen seit Januar 2014 fortgesetzt Ausbrüche größeren Umfangs in verschiedenen Geflügelhaltungen festgestellt, wobei sowohl Hühner als auch Enten und Gänse erkrankten. Die Infektion verlief mit hoher Sterblichkeit. Auch verschiedene Wildvogelarten, insbesondere Baikalenten, wurden in Südkorea im Zuge dieser Ausbrüche mit einer H5N8 Infektion angetroffen. Wildvögel scheinen aber weniger schwer zu erkranken, auch Infektionen ohne Krankheitssymptome wurden beschrieben.
Infektionen des Menschen mit diesen H5N8 Viren wurden bislang nicht bekannt; dennoch kann eine Empfänglichkeit des Menschen gegenwärtig nicht völlig ausgeschlossen werden. Daher sind erhöhte Schutzmaßnahmen beim Umgang mit potenziell infiziertem Geflügel und Wildvögeln einzuhalten.
Geflügelhalter sollten verstärkt auf die Biosicherheit in ihren Haltungen und Krankheitsanzeichen bei ihren Tieren achten.
Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut