Patient mit Ebola Virusinfektion wird in Frankfurt behandelt
Ein Ebola-Patient ist am Universitätsklinikum Frankfurt aufgenommen worden. Dies teilt aktuell das Universitätsklinikum Frankfurt mit. Er traf am Frankfurter Flughafen aus Westafrika ein und ist nachweislich mit Ebola infiziert. Der Patient wird in einem separaten Gebäude streng isoliert behandelt. Für andere Patienten, Besucher und die Öffentlichkeit bestand und besteht keine Infektionsgefahr.
Therapieoptionen
Es gibt kein zugelassenes Medikament gegen Ebola. Die Therapie besteht aus der Gabe von Flüssigkeit, der Unterstützung des Kreislaufs, gegebenenfalls auch der Atmung und der Nierenfunktion, sowie nicht zuletzt auch der Behandlung von Symptomen. Darüber hinaus entwickeln viele Ebola-Patienten im Verlauf auch schwere bakterielle Infektionen, die dann mit einer Antibiotikagabe behandelt werden. Konkrete Informationen zum aktuellen Patienten, seinem Gesundheitszustand und dem Behandlungsfortgang können aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht veröffentlicht werden. Die Schweigepflicht wird, so dasss Klinikum, strikt einhalten.
Frankfurter Universitätsklinikum als Behandlungsort
„In Frankfurt besteht für solche Fälle ein beispielhaftes Kompetenzzentrum, in dem Feuerwehr, Gesundheitsamt, Seuchenreferat des Landes Hessen und das Klinikum unbürokratisch und effizient zusammenarbeiten“, erklärt Prof. Kai Zacharowski, Stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Auch das Institut für Virologie der Philipps-Universität Marburg mit seinem Hochsicherheitslabor ist Teil des Kompetenzzentrums und führt die Ebola-Diagnostik für den Frankfurter Patienten durch. Die Zusammenarbeit ist hervorragend und seit langem partnerschaftlich etabliert. Das Klinikum selbst ist gut auf diesen Fall vorbereitet. „Neben der Expertise in der Behandlung solcher seltenen Krankheiten, die in der Vergangenheit schon bei der Behandlung von SARS- und Lassa-Patienten unter Beweis gestellt wurde, haben wir hier vor Ort ein erstklassiges Management solcher besonders herausfordernden Infektionserkrankungen“, betont Prof. Hans-Reinhard Brodt, Leiter des Schwerpunkts Infektiologie und des HIV-Centers am Universitätsklinikum. „Frankfurt verfügt über eine medizinische Infrastruktur, die bei Verdachtsfällen und Erkrankten mit hochansteckenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen auf allen Sicherheitsstufen situationsangepasst und gemäß der medizinischen Erfordernisse agieren kann“, ergänzt Prof. Oliver T. Keppler, Direktor des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum. „Aufgrund der umfangreichen Schutzmaßnahmen bei der Behandlung in der Isolierstation besteht keine Gefahr der Ausbreitung des Virus“, sagt Dr. Timo Wolf, Oberarzt der Infektiologie.
Ausgereifte Sicherheitsvorkehrungen
Patienten mit besonders ansteckenden Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Ebola, werden nicht auf den normalen Klinikstationen untergebracht, sondern in einer speziellen Sonderisolierstation in einem separierten Gebäude. Die Infektionserreger können nicht aus dem Isolierzimmer entweichen: Die Zimmer sind luftdicht abgeschottet und die Abluft wird gefiltert. Alle Gegenstände, Kleidungsstücke und Ausrüstungsmaterialien, die im Isolierzimmer waren, werden entweder sorgfältig desinfiziert oder vernichtet. Auf der Sonderisolierstation kümmert sich speziell geschultes Personal ausschließlich um die dort behandelten Patienten. Dabei tragen diese Mitarbeiter zum Eigenschutz spezielle Schutzausrüstung mit Ganzkörperanzügen, Helmen, Stiefeln und besonderen Handschuhen. Wenn die Mitarbeiter das Isolierzimmer verlassen, werden sie zunächst mit Desinfektionsmitteln abgeduscht und ziehen dann – mit Hilfe speziell geschulter Kollegen – in einer vorgeschriebenen Reihenfolge die Schutzausrüstung aus.
Quelle: Universitätsklinikum Frankfurt