Stromausfall in Mumbai – Angst vor weiteren Blackouts geht in Indien um
In der indischen Finanzmetropole Mumbai waren am Dienstag große Teile von einem Stromausfall betroffen, der die Angst vor einer weitreichenden Energiekrise in Indien steigen lässt. Um 9:45 Uhr Ortszeit fiel der Strom in rund 40 Prozent des Gebietes von Mumbai aus, und die Wiederherstellung der Stromversorgung zog sich bis zum Abend hin. Ursache war laut Angaben der Tata Power Company der Ausfall der Einheit 5 der Trombay Thermal Power Station. Die betroffene Einheit des Kraftwerks schaltete offenbar aus Sicherheitsgründen ab, ein Vorgang, der sich dort schon neunmal seit Januar 2013 ereignet hat. Die Gründe der Abschaltung können vielfältig sein und reichen von technischem Versagen bis zu Überlastung. Da Indien Stromerzeugungskapazität in einer Größenordnung von etwa 15 Prozent seines aktuellen Bedarfs fehlen, ließ sich der Ausfall auch nicht durch andere Kraftwerke ausgleichen. Der vergangene August war der wärmste August seit 23 Jahren in Indien; die noch immer andauernde Hitze lässt den Strombedarf zusätzlich anschwellen. Die Börse von Mumbai, die wichtigste des Landes, war dank Generatoren nicht betroffen, und der Handel konnte dort ohne Beeinträchtigung laufen.
Die Energiekrise setzt Premierminister Narendra Modi unter Druck, denn zu seinen Wahlversprechen gehörte es, Elektritziät für die 35 Prozent der Bevölkerung, die vor allem in den ländlichen Bezirken noch keinen Stromanschluss haben, zugänglich zu machen. Er kann immerhin auf Erfolge als Chief Minister des indischen Bundesstaates Gujarat verweisen, wo er eine unterbrechungsfreie Stromversorgung erreichte.
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