Nach extrem nassen Start in den Sommer doch noch gutes Erntewetter
Nach dem Hochwasser kam sonniges Sommer. Wetter. Nach einem extrem feuchten Start in den Juni 2013 trocknete es im Juli ebenso schnell wieder ab. Wo die Felder vorher noch unter Wasser standen, musste einige Zeit später beregnet werden. Schäden durch Hochwasser und Unwetter blieben nicht aus. Die hochsommerliche, trockene Witterung im Juli sorgte aber für bestes Erntewetter. Abgesehen von einzelnen schweren Gewittern war auch der August warm, trocken und sonnig – das Getreide konnte verbreitet störungsfrei geerntet werden. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in Deutschland im Sommer 2013.
Der Juni war ein schwieriger Monat für die Landwirtschaft
Die seit Ende Mai anhaltenden extremen Dauerniederschläge setzten sich in den ersten Junitagen fort. Vor allem in Ost- und Süddeutschland kam es in Flussnähe zu Überflutungen durch Hochwasser an Elbe und Donau. Es folgte eine kurze, aber intensive Hitzewelle vom 16. bis 20. Juni, die zum kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni durch eine markante Kaltfront mit Gewittern verdrängt wurde. Die Temperaturen lagen insgesamt leicht über den Normalwerten, die Sonnenscheindauer war ausgeglichen. Deutschlandweit war es ein schwieriger Monat für die Landwirtschaft. Die unbeständige Witterung ließ Pilzinfektionen und die Aktivität tierischer Schaderreger ansteigen. Die nur sehr kurzen, trockenen Zeitfenster wurden für die Bekämpfung genutzt. Regionenbezogen konnten diese Tage auch für Silageschnitt und teilweise für Heuwerbung genutzt werden. Fast im gesamten Monat war die Feldbefahrbarkeit in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten und auch außerhalb – aufgrund der flächendeckend höchsten Bodenfeuchte seit mindestens 50 Jahren – nicht möglich oder stark eingeschränkt. Die Bestände erlitten durch Starkregen, Hagelschlag und Sturmböen sowie stehendes Wasser erhebliche Schäden bis hin zum Totalausfall.
Nachdem der Juni buchstäblich ins Wasser gefallen war, bescherte der Juli ein som-merliches Traumwetter. Zum Anfang des Monats stellte sich die Wetterlage grundlegend um, es dominierte hoher Luftdruck. Der brachte außergewöhnlich viel Sonnenschein. Die Temperaturen waren in den beiden ersten Monatsdritteln angenehm. Zu diesem Zeitpunkt war die Wasserversorgung im Boden noch ausreichend. Danach herrschte große Trockenheit bei zunehmender Hitze und Schwüle. Örtlich traten kräftige Gewitter mit Hagel und Regengüssen auf. Deutschlandweit reichten die Juliniederschläge für die Landwirtschaft aber nicht aus. Niederschlagsarmut und immer weiter zurückgehenden Bodenwasservorräte beeinträchtigten die Pflanzenwelt. Durch die trockene Witterung stieg die Brandgefahr in der Land- und Forstwirtschaft deutlich an. Getreide und Raps litten in der Kornfüllungsphase zunehmend unter Trockenheit. Die Getreideabreife vollzog sich aber umso schneller. Sowohl der anschließende Mähdrusch als auch die Heuwerbung konnten bei besten meteorologischen Bedingungen durchgeführt werden. Kartoffeln und Mais hatten ebenfalls mit Wassermangel zu kämpfen, während Zuckerrüben noch am besten zurechtkamen. Die Kulturen wurden somit beregnet – besonders im Obst- und Gemüsebau. Aufgrund der langen Trockenheit war allgemein der Infektionsdruck gering.
August brachte sowohl Wassermangel als auch hohe Bodenfeuchtigkeit
Der August präsentierte sich anfangs sommerlich heiß und zum Ende hin eher herbstlich kühl. Trotz allem war es ein typischer Sommermonat mit Hitzeperioden, die nur kurzzeitig von kühleren Abschnitten und Gewittern mit Starkregen sowie Hagelschlag unterbrochen wurden. Die Niederschläge fielen selten flächendeckend, so dass die Bodenfeuchtesituation regional unterschiedlich ausfiel. Es gab viele Regionen, wo Wasserstress herrschte und Beregnung notwendig war, aber auch Gebiete mit einem Überangebot an Bodenfeuchtigkeit. Da sich keine länger andauernden Regenperioden durchsetzten, liefen die Ernte und die anschließende Strohbergung auf Hochtouren. Nur ab und zu mussten die Mähdrescher bei Regenschauern mit teils unwetterartigem Charakter eine Pause einlegen. Zeit für Drusch und Silageschnitte gab es jedoch genug. Bis ungefähr zur Monatsmitte waren in vielen Regionen die Getreide- und Winterrapsernte weitgehend abgeschlossen, so dass nach der anschließenden Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung termingerecht mit der Neuaussaat des Winterrapses begonnen werden konnte. Aufgrund von größeren Regenmengen am Monatsende bestand nach der Rapsaussaat die Gefahr von Erosion und Verschlämmung. Landwirtschaftliche Tätigkeiten mussten oft unterbrochen werden.
Quelle: DWD