Aktuelle Lage nach dem Hochwasser an Elbe und Havel: Pegel Fischbeck fallend
Im Flussgebiet des Elbestromes haben die weiterhin fallenden Wasserstände der Elbe zur Unterschreitung der Richtwerte für AS/MG an den Pegeln Dessau und Aken geführt. An den Pegeln Barby, Tangermünde und Niegripp fallen die Wasserstände im Bereich der AS 1, am Pegel Wittenberge im Bereich der AS 2. Dies teilte der Krisenstab der Landesregierung Sachsen-Anhalt am 20.06.2013 um 14 Uhr mit.
Momentan erfolgt die Schließung des Pretziener Wehres. Dadurch kann sich der Rückgang der Wasserstände an den Pegeln Barby und Magdeburg kurzzeitig etwas verlangsamen.
Im Flussgebiet der Havel wurde am Pegel Havelberg der Richtwert für die AS 4 unterschritten. Die Wasserführung geht hier sehr langsam weiter zurück. Aufgrund der Situation vor Ort bleibt vorerst die AS4 bestehen; über die evtl. Aufhebung wird heute entschieden. Die Überfliegung am 19.06.2013 bestätigte die stabile Situation der Ausströmung an den Schlitzen zur Havel in der L2 und in der Straße Warnau Rehberg.
Nach Schließung der Deichbruchstelle bei Fischbeck fließen aus dem überfluteten Gebiet ca. 130 m³/s über die geschaffenen Öffnungen der L2 ab. Gemeinsam mit dem über die Schöpfwerke abgeleiteten Wasser flossen über den Gnevsdorfer Vorfluter am 19.06.2013 durchschnittlich 333 m³/s ab. Die Lage an den Polderdeichen ist stabil.
Die fallende Tendenz an den Hilfspegeln setzt sich regelmäßig fort. Im Vergleich zum Höchststand konnte am 19.04.2013 am Hilfspegel Bahndamm Schönfeld eine Absenkung von 34 cm gemessen werden. Wenn sich die Lage der Prognose entsprechend weiterentwickelt, erhöht sich die Chance für eine sinnvolle Ausleitung aus der Überflutungsfläche durch eine Deichschlitzung nördlich von Schönfeld.
Dämme entlang der Elbe in Aken und Landkreisgrenze (Obselau) sind weiterhin stark beansprucht.
Das Schöpfwerk Aken läuft durch ständige Kontrolle des LHW im Dauerbetrieb
Zusätzlich eingesetzte Pegel des THW zur Messung der Höhe des Elbedeichbruchwassers an folgenden Orten vom 20.06.2013 um 05:00 Uhr:
Fischbeck 1,16m fallend
Kamern 0,26m fallend
Warnau 0,40m konstant
Sandau 0,21m fallend
Fischbeck:
Dkm 45,3 Deichbruch (10.06. 00:02 Uhr) Bereich Fährstraße. Der Deichbruch Fischbeck ist durch umfassende Maßnahmen eingegrenzt worden. Zurzeit fließt noch immer Elbewasser über die Deichbruchstelle in das Umland von Fischbeck. Die Durchflussmenge reduziert sich täglich aufgrund des sinkenden Elbepegels. Nach Einschätzung des FB LHW wird es aber noch bis zu 7 Tage dauern eine Ausspiegelung der Wasserstände zu erreichen.
Der Landkreis Stendal führt daher weitere Maßnahmen zur Eingrenzung des Wasserdurchflusses durch. Dazu wird eine Befestigung der vorhandenen Deichbruchbegrenzung (Materialien am Elbedeichbruch) mit Schotter- und Recyclingmaterial vorgenommen. Zum Einsatz kommen Radlader für den Antransport über den nördlich anschließen den Schlafdeich sowie eine Planierraupe zum Schieben über die sichtbare Big Bag Linie.
Hohengöhren:
Dkm 56,1 30 m breiter Deichrutsch, Krone landseitig weggerutscht mit Fließ abgedeckt.
Scharlibbe:
Sicherung der Stallanlage mit 8.000 Schweinen durch einen Deich und Pumpen mit Notstromaggregat, Lage unter Kontrolle
Wulkau:
Dkm 72,7 Deich abgerutscht und gesichert.
Sandau:
Umspannwerk: Notdeich errichtet, 2 Tauchpumpen und Notstromaggregat vorhanden, Absicherung durch THW und Feuerwehr.
TEL Rosenburg
Der Rückfluss des Wassers am Deichbruch Saaledeich Höhe km1 in der Nähe des Schöpfwerkes Breitenhagen erfolgt. Zwei erfolgte Sprengungen zur Verbreiterung der Deichöffnung waren erfolgreich. In der Ortslage Breitenhagen geht das Wasser aufgrund der Pumparbeiten zurück (4 Pumpen im Einsatz). Breitenhagen bleibt jedoch weiterhin gesperrt.
In der Ortslage Lödderitz sind ebenfalls LHW-Pumpen zur Absenkung installiert. Für den Ortsteil Lödderitz, Ortslage Rajoch wurde die Anordnung des Sperrgebietes und des Betretungsverbotes am 20.06.2013, 08.00 Uhr, aufgehoben.
TEL Barby
Die Fährsiedlung Barby wird wieder mit Strom- und Telekommunikation versorgt. Der Zulauf des Drängwassers, als Folge des Saale- und Elbehochwassers, gefährdet die Leistungsfähigkeit des Abwassernetzes. Zur Entlastung des Abwassernetzes kommen Pumpen zum Einsatz.
Quelle: Landesregierung Sachsen-Anhalt