Nach dem Hochwasser: Öl- Trennverfahren in Deggendorf
Endlich lässt die Flut nach: In Bayern gab es schon vor Tagen Entwarnung, auch in den nördlichen Bundesländern gehen die Pegelstände nun zurück. Was allerorts bleibt, sind zerstörte Möbel und Besitztümer, eine Menge Schlamm und mehrere Millionen gebrauchte Sandsäcke. Wohin nun mit den Überresten des Hochwassers?
Gegenstände, die vom Schlamm verunreinigt wurden, gehören auf die Mülldeponie. Auch den Schlamm selbst können die Anwohner in den Hausmüll werfen. Von der Flut zerstörte Möbel werden ganz normal mit dem Sperrmüll entsorgt.
Hausrat oder Sandsäcke, die kontaminiert sind, müssen auf die Sondermülldeponie gebracht werden. Das beinhaltet vor allem eine Verunreinigung der Gegenstände mit Öl. Dies ist an vielen Orten aus beschädigten Heizöltanks ausgetreten und hat sich mit dem Wasser vermischt. In Deggendorf hat das THW deshalb eine Separationsanlage aufgestellt, um das Öl-Wasser-Gemisch zu trennen. Mit mehreren Saugtankwagen wird das verunreinigte Wasser aus den Gebäuden abgesaugt und zur Anlage gefahren. Pro Tag separieren die THW-Einsatzkräfte mehr als 300.000 Liter Gemisch.
Wieder einmal hat sich im laufenden Einsatz der Sandsack als Allzweckwaffe bewiesen. Richtig verbaut kann er das Wasser lange Zeit zurückhalten.
Die Sandsäcke werden etwa zu zwei Dritteln befüllt. So kann sich der Sand optimal verdichten und das Wasser am besten abweisen. Gefüllt liegt das Gewicht bei etwa 18 bis 20 Kilogramm, bei den großen Säcken, den sogenannten big packs, bei rund 25 bis 30 Kilogramm.
Die Entsorgung der Sandsäcke erfolgt auf unterschiedlichen Wegen. Jutesäcke können auf den Deichen liegen bleiben. Ansonsten werden die Sandsäcke ebenfalls mit dem Hausmüll entsorgt. Ein Teil der Sandsäcke wird verbrannt; der darin befindliche Sand darf zwar nicht für den Hausgebrauch, zum Beispiel im Garten, verwendet werden; er ist aber immer noch ein nützlicher Rohstoff auf Baustellen. Vereinzelt werden ungenutzte Sandsäcke von Hand wieder geleert und können so erneut verwendet werden.
Quelle: THW