Resolution von Professorinnen und Professoren zum Hochwasser- Schutz
Nach dem neuerlichen Extremhochwasser stellt sich die Frage, ob der Hochwasserschutz in Deutschland versagt hat – und wie wir künftig mit den Risiken umgehen und leben wollen. Um einen besseren Schutz umzusetzen und den gesellschaftlichen Dialog zu forcieren, bieten Wissenschaftler aus Wasserbau und Ingenieurhydrologie ihre Mitarbeit an.
Dazu haben 16 Professorinnen und Professoren aus ganz Deutschland auf Initiative des RUB-Forschers Prof. Andreas Schumann am 15. Juni eine Resolution verfasst. Sie fordern Offenheit im Denken, aber auch Realitätsbewusstsein sowie angesichts der jüngsten Ereignisse den Willen und die Kraft zur Veränderung.
Die alleinige Forderung nach „mehr Raum für die Flüsse“ wird der Komplexität der Problemlage nicht gerecht, lenkt von derzeit machbaren Lösungsansätzen ab und kann die Hochwassergefahren in den vor uns liegenden Jahrzehnten nicht wirksam mindern, heißt es in der Resolution.
Im Gegenteil: Die Frage nach den Ursachen treffe den Kern unseres Verständnisses des Zusammenwirkens von Natur und Mensch, schreiben die 16 Wissenschaftler. Deutlich bringen sie auf den Punkt, dass es niemals einen vollständigen Hochwasserschutz geben wird (und dieser auch ökonomisch nicht sinnvoll wäre) und dass ein Restrisiko immer bestehen bleibt.
„Wie viel Sicherheit ist sicher genug?“, fragen die Forscher. Um neben technischem Fortschritt und technischen Entwicklungen die Gesamtlage deutlich zu verbessern, brauche es vor allem das Bewusstsein, dass Hochwasserschutz keine von Zeit zu Zeit wiederkehrende Aufgabe ist, sondern in weiten Bereichen unseres Landes zur Daseinsvorsorge zählt – also dauerhaft und langfristig.
Resolution im Wortlaut
Die vollständige Resolution finden Sie als PDF unter:
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/mam/content/resolution-hochwasserschutz.pdf
Quelle: Ruhr-Universität Bochum