Hochwasser: Aktuelle Lage im Landkreis Stendal – Deichbruch, Deichrutschungen, Evakuierungen
Mit Stand vom 10.06.2013 18 Uhr teilt die Landesregierung Sachsen-Anhalt Informationen zur aktuellen Lage im Landkreis Stendal mit.
Elbe-Havel-Land
Der Deichbruch in Fischbeck ist inzwischen 50 Meter breit (zunächst waren es 10 Meter), die Wasserhöhe liegt bei ca. 1 bis 2 Meter.
In Hohengöhren gibt es mehrere Deichabrutschungen; der Zustand ist sehr kritisch. es besteht massive Deichbruchgefahr.
Kritisch ist die Lage bei dem Umspannwerk Sandau. Das Umspannwerk sichert die Stromversorgung Havelberg und angrenzende Teile in Brandenburg.
In Osterholz gibt es einen neuen Deichrutsch.
In Wulkau gibt es einen 20 Meter breiten Deichrutsch. Die Sicherungsarbeiten hierzu laufen.
In Havelberg massive Deichabrutschung nördlich Neuwerben.
Stadtinsel Havelberg: Prognose Havelberg am 11.06. = 5,05; Stadtinsel ab 4,83 überspült, jedoch mit Sandsackwall geschützt
Tangerhütte
Zur Ortslage Weißewarte sind alle Zufahrtsstraßen gesperrt, provisorische Notdeiche werden überströmt, Wasser steigt weiter; Evakuierung wird empfohlen
Deich Altenzaun – Berge: weiterhin kritische Situation; Sickerwasser in großen Mengen durchgedrungen; Sicherungsmaßnahmen eingeleitet; schwer befahrbar, da durchweicht; Evakuierung wird vorbereitet, Sicherung wird fortgesetzt; Situation wird als stabil eingeschätzt
Stand der Umsetzung von Maßnahmen zur Flutung der Havelpolder:
Das Neuwerbener Wehr wird schrittweise wieder geschlossen. Das Wasser wird hier noch bis gegen Mitternacht fließen. Alle sechs Polder wurden geflutet. Die Flutung der Havelpolder führt zu einer deutlich stärker steigenden Tendenz des Wasserstandes am Pegel Havelberg/Havel. Der Richtwert der AS 4 wurde überschritten. Die Flutung soll bis zu einem Wasserstand von 480 cm am Pegel Havelberg fortgesetzt werden.
Eingesetzte Kräfte:
Im Landkreis Stendal sind derzeit insgesamt 3.199 Kräfte im Einsatz, zusätzlich zirka 2.500 freiwillige Helfer. Weitere Kräfte werden zugeführt. Zwei Bundeswehrhubschrauber und zwei Polizeihubschrauber sind im Einsatz.
Evakuierungen:
Insgesamt: 6.300 Menschen zur Evakuierung aufgefordert und 2.000 vorgewarnt in den Ortschaften:
Fischbeck, Hohengöhren, Wust, Wusterdamm, Schönhausen, Sydow, Wulkau, Briest, Neuermark-Lübars, Klietz, Scharlibbe, Schönfeld, Sandau, Kamern, Neukamern, Hohenkamern, Rehberg, Hohengöhren-Damm, Kabelitz, Schönhausen-Damm
Jerichower Land: OT Steinitz, Mangelsdorf und Klein Mangelsdorf; sind Evakuierungen angelaufen
Gestörte Verkehrsverbindungen:
L1 Drösede Richtung Bömenzien
L 2 Fähre Räbel
L 9 Fähre Sandau
L 30 Tangermünde – Grobleben
L31 Tangermünde-Bölsdorf
L 2/K 1016 OE Scharpenhufe, Richtung Aulosen
K 1193 Zufahrt OL Elversdorf
K 1196 Fähre Grieben
K 1469 Demker- Weißewarte
K 1036 Tangermünde – Billberge in Ortslage Storkau
Ortsverbindungsstraße Elversdorf – Demker
Elberadweg LK Stendal
B 188 ab Tangermünde bis Landesgrenze Brandenburg
B107 ab Havelberg bis Kreisgrenze JL
Schienenverkehr:
Strecke 6185 Staffelde-Schönhausen, km 194,0-196,0 (Hochgeschwindigkeitsstrecke)
Strecke 6107 Schönhausen-Bindfelde km 94,0-96,0 (Stammstrecke)
ICE Strecke und Stammstrecke zwischen Brücke Hämerten und Landesgrenze Brandenburg gesperrt
Quelle: Landesregierung Sachsen-Anhalt