Hochwasser: Zur aktuellen Lage an den Flüssen in Brandenburg
Brandenburgs Umweltministerium gibt einen Überblick über die aktuelle Situation an den durch Hochwasser stark belasteten Flüssen im Land.
Elbe
In der Elbe bei Mühlberg ist das Wasser innerhalb der letzten 24 Stunden um mehr als einen halben Meter gesunken und lag um 12 Uhr bei 9,09 m. Dennoch ist die Situation wegen der aufgeweichten Deiche und erster Schäden weiterhin kritisch. Die Alarmstufe 4 besteht fort.
In der Prignitz steigt die Elbe stetig um 3 cm/h und hat am Mittag am Pegel Wittenberge 7,81 m erreicht. Prognostiziert ist ein Höchststand von 8,10 m. Die Öffnung der Havelpolder wird eine Entlastung der Elbdeiche ab Wehranlage Quitzöbel bewirken.
Nachdem die Flutung der Havelpolder erfolgreich angelaufen ist, wird der Abfluss schrittweise bis auf 600 m³/s gesteigert. Das Elbewasser strömt mit großer Gewalt die Havel hinauf und in die bereits vergangene Nacht geöffneten Havelpolder. Für die flussabwärts gelegenen Gebiete in der Prignitz, in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bringt das eine Entlastung an den Deichen von 32 bis 35 cm. Bei den historischen Höchstwasserständen in der Prignitz (jetzt bereits rund 50 cm höher als 2002) bedeutet das eine spürbare Entlastung.
Havel
Um den Hochwasserscheitel der Elbe zu kappen, wurde um 13.30 Uhr mit der Flutung der Havelpolder begonnen. Zuvor wurden die Bauarbeiten zur Sicherung des Mitteldeichs bei Quitzöbel beendet. Zur Entlastung der Havel unterhalb der Staustufe Rathenow werden die Wasserstände in den Stauhaltungen Brandenburg, Bahnitz und Rathenow in den nächsten Tagen angehoben. Dies entspricht am Pegel Ketzin und am Oberpegel Rathenow dem Richtwert der Alarmstufe A II.
Regenfälle in Sachsen haben am Pegel Spremberg das weitere Fallen des Wasserstandes kurzzeitig gestoppt. Nachdem er am Morgen schon 3,33 m erreicht hatte, lag er am Mittag bei 3,42 m mit langsam fallender Tendenz hin zum Bereich der A3. Der Zulauf zur Talsperre Spremberg ist weiter gesunken auf 65 m³/s. Abgegeben werden jetzt gleichbleibend 75 m³/s. Am PegelCottbusstagniert der Wasserstand seit dem Morgen bei 2,38 m, es gilt die Alarmstufe 1. Am Pegel Lübben steigt das Wasser weiterhin leicht. Mit 3,81 um 12 Uhr liegt der Wasserstand im unteren Bereich der ab 3,70 m geltenden Alarmstufe 1.
Schwarze Elster
Am Pegel Bad Liebenwerda ist das Wasser auf 2,52 m am Mittag und damit in den Bereich der Alarmstufe 1 gefallen. Am Pegel Herzberg sank der Wasserstand innerhalb der letzten 24 Stunden um 27 cm auf 2,83 am Mittag und damit in den Bereich der A2.
Oder
Bis zur Warthemündung fallen die Wasserstände weiter, sowohl am Pegel Ratzdorf als auch am Pegel Eisenhüttenstadt um 14 cm gegenüber Samstagmittag. Die Werte liegen an beiden Pegeln im Bereich der A1. Ab Kietz ist der nach wie vor erhöhte Zufluss aus der Warthe erkennbar. Der Pegel Stützkow ist seit Samstagmittag um 33 cm gestiegen und liegt mit 8,48 um 13 Uhr nun im unteren Bereich der A2.
Neiße
Die Lage an der Neiße hat sich entspannt. Die Wasserstände fallen weiter und liegen trotz der gestrigen Niederschläge in Sachsen unterhalb der A1.
Die weitere meteorologische Situation in den Einzugsgebieten der Brandenburger Flüsse wird intensiv beobachtet.
Quelle: MUGV