Nach Dauerregen massive Schäden durch Hochwasser auch in Sachsens Wäldern
Die Extremniederschläge der letzten Tage hinterlassen Schäden in Millionenhöhe an der forstlichen Wegeinfrastruktur. Aufräumarbeiten haben in einigen Gebieten bereits begonnen.
Der Dauerregen der vergangenen Tage hat an Wegen, Brücken und Stützmauern in sächsischen Wäldern Schäden in Millionenhöhe verursacht. Kleine Bäche und Gräben verwandelten sich in reißende Wasserläufe. Wegekörper von Forstwegen wurden streckenweise stark ausgespült oder gänzlich zerstört, Brücken, Stützmauern und Teichdämme beschädigt und destabilisiert. Durch den stark aufgeweichten Boden wurden Bäume entwurzelt, die öffentliche Verkehrswege und Waldwege versperrten. Besonders betroffen sind das westliche und mittlere Erzgebirge, das Erzgebirgsvorland und das Vogtland. Im Raum Leipzig stehen einige Waldflächen komplett unter Wasser. Erhebliche Schäden gibt es auch im Osterzgebirge, der Sächsischen Schweiz und im Lausitzer Bergland. In Bad Schandau ist der Sitz der Nationalparkverwaltung vom Hochwasser der Elbe betroffen.
„In den betroffenen Gebieten wurden alle Forstarbeiten wetterbedingt weitgehend eingestellt, die Holzabfuhr ist durch die stark beschädigte Wegeinfrastruktur erheblich eingeschränkt“ sagt Prof. Dr. Hubert Braun, Geschäftsführer von Sachsenforst. „Unsere Waldarbeiter und Forstmaschinen sind im Landeswald im Einsatz, um Wegedurchlässe und Brücken von Treibgut zu befreien, weitere Schäden an der Infrastruktur zu verhindern und zerstörte Wege wieder passierbar zu machen.“
Waldbesucher müssen auch in den kommenden Tagen mit Behinderungen durch zerstörte und gesperrte Waldwege sowie mit einer Gefährdung durch umstürzende Bäume rechnen. Die Gefahrenbereiche – insbesondere bei laufenden Aufräumarbeiten durch Waldarbeiter und Forstmaschinen – sind weiträumig zu umgehen.
Waldbesitzer sind aufgerufen, erhebliche Unwetterschäden an Wegen und anderen Maßnahmen, für die sie Fördermittel erhalten haben, umgehend der Bewilligungsstelle in der Geschäftsleitung von Sachsenforst zu melden.
An der Waldklimastation im Revier Hundshübel im Forstbezirk Eibenstock wurden in den vier Tagen vom 30. Mai bis zum 2. Juni 218 mm Niederschlag gemessen. Das ist mehr als die mittlere Niederschlagssumme der Monate Mai und Juni zusammen.
Sachsenforst arbeitet seit vielen Jahren zielstrebig daran, die Hochwasserschutzfunktion im Landeswald weiter zu verbessern. Auf ehemaligen Rauchschadflächen im Erzgebirge werden wieder Bergwälder aus heimischen Baumarten gepflanzt, einschichtige Fichtenbestände durch Waldumbau nach und nach in strukturreichere Mischwälder überführt. Wo geeignete Flächen zur Verfügung stehen, wird der Waldanteil in den Einzugsbereichen kleiner Gewässer durch Erstaufforstungen erhöht.
Für den Wald bedeutet das regnerische Frühjahr keine Gefahr. Abgesehen von einzelnen überschwemmten Flächen profitieren die Bäume vom feuchten und kühlen Wetter. Die reichlich vorhandene Feuchtigkeit macht die Bäume vital und widerstandsfähig, die frisch gesetzten Forstpflanzen wachsen gut an und schädliche Insekten, z. B. Borkenkäfer, werden durch die kühl-feuchte Witterung in ihrer Entwicklung gehemmt.
Quelle: sachsen.de