Feinstaub: Zum ersten Mal Smog Alarmstufe in China auf Orange
In der chinesischen Hauptstadt Peking wurde vor einer Woche zum ersten Mal in der Geschichte die höchste Smog-Alarmstufe ausgelöst. Die 58 am meisten zur Luftverschmutzung beitragenden Unternehmen mussten die Produktion einstellen. Außer Peking waren auch die Städte Tianjin und Shijiazhuang betroffen. Ein von der US-amerikanischen Botschaft betriebenes Messgerät für Feinstaub PM 2,5 zeigte einen Wert von 886 Mikrogramm pro Kubimeter an. PM 2,5 ist eine Bezeichnung für Teilchen, deren aerodynamischer Durchmesser weniger als 2,5 Mikrometer (2,5 µm) beträgt und die als gesundheitliches Risiko gelten, weil sie fast ungehindert in die feinen Verästelungen der Lunge eindringen. Nach den Kriterien der US-Umweltbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) ist ein Tagesmittelwert von mehr als 15 Mikrogramm bedenklich, bei 250 Mikrogramm beginnt die Gesundheitsgefahr für die gesamte Bevölkerung. Die amtlichen staatlichen Behörden in China verwenden eine andere Bewertung, meldeten aber immerhin die Überschreitung der 700-Mikrogramm-Grenze für Feinstaub an. Vor diesem Hintergrund verliert die Kritik von chinesischer Seite an den Messungen durch die diplomatische Vertretung der USA an Bedeutung. Die offizielle Informationspolitik Chinas und die anscheinend zu niedrigen amtlichen Messergebnisse waren in der Vergangenheit wiederholt angeprangert worden.
Von den EU-Mitgliedsstaaten wurde in der Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität und saubere Luft für Europa als Zielwert für 2010 ein Jahresmittelwert von 25 Mikrogramm für Feinstaub PM 2,5 vereinbart. In China gelten dagegen noch 75 Mikrogramm als unbedenklich, Werte zwischen 100 und 200 Mikrogramm sind in Peking normal. Am 17. Januar war der Wert in Peking um 18 Uhr Ortszeit zwar auf 78 Mikrogramm gesunken, stieg aber bis 24 Uhr Ortszeit auf 285 Mikrogramm an.
Quelle: Wikinews
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