Naturphänomen: Geologen entdecken lebende Tropfsteine im Allgäu
Geologen haben bei Kempten (Lkr. Oberallgäu) in einem alten Heilwasser-Stollen lebende Tropfsteine entdeckt. Gallertartige milchig-weisse Fäden bedecken die gesamte Decke und Schleim überzieht dick alle Wände des unterirdischen Stollens , so beschreibt Roland Eichhorn, Chef-Geologe am Landesamt für Umwelt, das ungewöhnliche Naturphänomen in Sulzbrunn. Die Hydrogeologen stiessen auf die exotischen Tropfsteine bei der routinemässigen Beprobung der dortigen unterirdischen Jod-Quelle. Bei den Glibber-Fäden und dem schleimigen Belag handelt es sich um einen so genannten Biofilm, der von stäbchenförmigen Bakterien gebildet wird. Diese sind offensichtlich durch die sehr speziellen Lebensbedingungen in dem Heilwasser-Stollen gewachsen. Eichhorn: Das Heilwasser muss Gesteine durchströmt haben, die sehr jodreich sind. Das könnten z.B. Meeresablagerungen sein, in denen lokal viele Algen versteinerten. Denn Algen können sehr jodreich sein.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt