Nachhaltigen Kunststoff mit CO2 aus Abgasen
Forscher bei Siemens haben mit Partnern in einem Forschungsprojekt eine neue Kunststoffrezeptur entwickelt, die überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen und CO2 besteht. Sie ist eine Alternative für den Standardkunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) auf Polystyrol-Basis. Der neue Kunststoff hat eine deutlich bessere Ökobilanz als ABS – bei vergleichbaren physikalischen Eigenschaften. Um die praktische Verwendbarkeit zu zeigen, stellten die Wissenschaftler eine Staubsaugerabdeckung her. Das vom Bundesforschungs-ministerium geförderte Projekt CO2 als Polymerbaustein“ wurde kürzlich nach drei Jahren beendet.
Bisher werden Kunststoffe überwiegend aus fossilen Rohstoffen wie Erdgas oder Erdöl hergestellt. Für die Zukunft sagen Experten aber einen kontinuierlichen Zuwachs für Kunststoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe vorher, um Ökobilanzen zu verbessern und Ressourcen zu schonen. Zahlreiche dieser Biokunststoffe sind schon auf dem Markt, etwa für Lebensmittelverpackungen. Ihr Eigenschaftsprofil deckt sich aber nicht mit dem technischer Kunststoffe und erfordert teilweise je nach Anwendung eine Optimierung.
Insgesamt besteht die neue Mischung zu über 70 Prozent aus nachhaltigen Kunststoffen. Sie eignet sich in der Praxis als ABS-Alternative: Bei Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH) wurde unter Serienbedingungen eine Staubsaugerabdeckung hergestellt. Nun wollen die Siemens-Forscher in Zusammenarbeit mit BSH und BASF untersuchen, ob sie noch weitere, bei BSH verwendete Kunststoffe durch CO2-basierte Verbundstoffe ersetzen können.
Quelle: Siemens AG