Der Amur-Leopard, eine seltene Grosskatze Nationalpark soll Erhalt der Art ermöglichen
Nach 12 Jahren Vorarbeit des WWF hat die russische Regierung im Fernen Osten an der chinesischen Grenze einen neuen Nationalpark eingerichtet, um die letzten 30 dort lebenden Amur-Leoparden zu schützen. Diese Leoparden-Unterart gilt als die seltenste Grosskatze der Welt. Nun sollen zukünftig bis zu 50 Tiere im neuen Nationalpark leben können und so die Art vor dem Aussterben bewahrt werden. Der neue Nationalpark mit Namen Leopardenland im Südwesten der Region Primorje, die an China und Nordkorea grenzt, hat eine Grße von 262.000 Hektar. Sie wird zusammen mit dem bestehenden Naturreservat Kedrovaya Pad verwaltet. Das Leopardenland entspricht der Grße des Saarlandes. Der Lebensraum der Amur-Leoparden hat sich in den letzten 20 Jahren halbiert. Der neue Nationalpark ist eine der wichtigsten Massnahmen zur Rettung der Art , sagte Igor Chestin, Geschäftsführer von WWF Russland.
Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete das Dekret zur Ausweisung des Nationalparks vergangene Woche. Der neue Park umfasst 60 Prozent der Lebensräume in denen die Amur-Leoparden heute noch vorkommen. Sehr wichtig ist, dass das Parkgebiet die speziellen Reviere beinhaltet, die die Weibchen von Generation zu Generation zur Aufzucht ihres Nachwuchses nutzen. Der Park ist auch die Heimat von etwa zehn Amur-Tigern, die den Bestand dieser Art im benachbarten China erhöhen könnten.
Der WWF arbeitete seit 2001 an der Errichtung dieses Nationalparks für das Überleben der seltenen Grosskatzen. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit ist es uns gelungen, die Regierungsspitzen auf die Bedrohung der Amur-Leoparden aufmerksam zu machen , freut sich WWF-Experte und Leiter des WWF Büros in Wladivostok Yuri Darman. Der Kreml Verwaltungschef Sergey Ivanov hat die persönliche Verantwortung für den Schutz der Leoparden und die Einrichtung des neuen Nationalparks übernommen.
30.000 Hektar des Parks gehören zur Kernzone. Die russische Regierung hat umfangreiche Finanzierungzusagen für die Betreuung und die Verbesserung der Infrastruktur des Parks gegeben. 120.000 Hektar entlang der russisch-chinesischen Grenze bekommen ein spezielles Parkmanagement, das die Region als Ganzes schützen wird. Für den Zutritt braucht es eine spezielle Genehmigung. Die Farmen und das Land um die Städte und Militärzonen wurden zur 38.000 Hektar grossen Wirtschaftsentwicklungszone erklärt. In der 72.000 Hektar grossen Erholungszone ist auch die Entwicklung von Ökotourismus geplant.
Quelle: WWF