Australien: Überschwemmungen in zwei Bundesstaaten nehmen katastrophale Ausmasse an
Die Regenfälle in Australien, die schon länger anhalten, haben in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales im Osten Australiens zu katastrophalen Überschwemmungen geführt. Mehrere tausend Bewohner des südlichen Queensland und des New England North West sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Die betroffenen Gebiete Queenslands wurden von Premierministerin Anna Bligh zum Katastrophengebiet erklärt.
In Roma im Südosten Queenslands war der Bungil Creek ist über die Ufer getreten. Der rasche Anstieg des Wassers hatte die Zeit für Vorbereitungen verkürzt. Wie Robert Loughnan, der Bürgermeister der Maranoa Region den Medien sagte, sei die Zeit für das Befüllen von Sandsäcken vorbei, nun müsse man die Bewohner niedrig gelegener Gebiete in Sicherheit bringen. Helfer konnten einen Jungen retten, nachdem das Auto seiner Mutter von den Fluten mitgerissen wurde. Die Retter schafften es jedoch nicht, auch die Mutter in Sicherheit zu bringen, sie wurde vom Wasser weggespült. Die Suche nach ihr blieb bis Freitagabend erfolglos.
In Mitchell wird ein Anstieg des Maranoa River auf über zehn Meter erwartet, was ein neuer historischer Höchststand wäre. Die Stadt ist ohne elektrischen Strom, weil eindringendes Wasser in einem Teil der Stadt zu einem Versagen führte und im Rest der Stadt die Versorgung daraufhin abgeschaltet wurde. In Roma sind mindestens 350 Haushalte ohne Strom. In Charleville drohte eine Hochwasserbarriere nachzugeben. Der Warrego River erreichte hier einen Stand von 7,7 Metern. Die Zivilschutzbehörde von Queensland liess Material in die Stadt bringen, sodass eine temporäre Hochwasserbarriere errichtet werden kann, falls die ursprüngliche Absperrung versagt.
In Nordwesten von New South Wales hat die Hochwasserwelle teilweise ihren Höhepunkt bereits erreicht. Um 10:15 Uhr Ortszeit am Freitag hat der Mehi River in Moree im Nordwesten von New South Wales seinen höchsten Stand mit einem Pegelstand von 10,69 Meter erreicht einen Wert, der zuletzt 1976 erreicht worden war und um elf Uhr kulminierte der Gwydir River in Yarraman bei 7,53 Meter, doch weiter flussabwärts war das Wasser im Laufe des 3. Februar noch am Steigen. Bereits am Sinken waren die Wasserstände des Peel River in Tamworth und des Namoi River in Narrabri, da es in den Einzugsgebieten dieser beiden Gewässer seit dem Morgen des 2. Februar zu keinen nennenswerten Niederschlägen mehr gekommen war. Der Namoi River erreichte in Wee Waa seinen höchsten Stand bei 7,3 Meter am Freitag um 8:30 Uhr. Starke Niederschläge im Bereich von Mungindi führten allerdings zu einem starken Ansteigen der Wasserstände am Barwon River.
In der 8000-Einwohner-Stadt Moree stehen zahlreiche Strassen und Grundstücke unter Wasser. Der Ministerpräsident des Bundesstaates, Barry O €²Farrell, der die Stadt im Hubschrauber überflogen hatte, verglich einige der Strassen des Ortes mit den Kanälen in Venedig. Der Norden Morees ist vom restlichen Stadtgebiet abgeschnitten. Von den Fluten eingeschlossene Bewohner wurden teilweise mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser und Autos gerettet. Insgesamt wurden hier 1600 Einwohner in Sicherheit gebracht. Unweit Morees wurde ein Mann von einer Schlange gebissen, die vor dem steigenden Wasser im Haus des Mannes Zuflucht gesucht hatte.
Bereits die letztjährige Monsunsaison hatte vor allem im Osten und Norden Queensland zu starkem Hochwasser geführt. Dabei waren Anfang 2011 insgesamt 35 Personen ertrunken.
Quelle: Wikinews
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