Erdbeben erschüttert Teile von Indien, Nepal, Tibet und Bangladesch
Neu-Delhi (Indien), 20.09.2011 Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben im nordostindischen Bundesstaat Sikkim ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Mindestens 83 Personen sind durch die Auswirkungen des Erdbebens gestorben, die meisten davon in Sikkim. In West-Bengalen und Bihar wurden weitere 18 Menschen getötet. Opfer durch das Beben registrierten auch die Behörden in der autonomen Region Tibet und in Nepal. In der britischen Botschaft in Kathmandu kam es zum Einsturz einer Wand, wodurch drei Personen getötet wurde. 59 Tote wurden bislang geborgen.
Das Erdbeben in der Nacht zum vergangenen Sonntag (Ortszeit) hat nicht nur Häuser zum Einsturz gebracht, sondern auch mehrere Erdrutsche verursacht. Dadurch sind Teile des Erdbebengebietes nicht erreichbar. Sobald die entlegeneren Gebiete erreicht werden, könnten die Opferzahlen noch steigen. Heftige Monsunregenfälle erschweren die Rettungsarbeiten. Tiefhängende Wolken verhindern teilweise den Einsatz von Hubschraubern. Die Regierung schickte mehr als 5000 Soldaten mit dem Auftrag in die Region, Strassenverbindungen befahrbar zu machen und sich an den Rettungsarbeiten zu beteiligen.
Die Erschütterungen des Erdbebens wurden bis in die etwa 1000 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernte indische Hauptstadt Neu-Delhi gespürt. Die Stärke des Bebens wird mit 6,9 angegeben. Weitere Nachbeben werden befürchtet, deshalb übernachten verängstigte Anwohner im Freien.
Das Epizentrum liegt bei Mangan in der Region Gangtok, in der sich die Indische Platte mit einer Geschwindigkeit von etwa 45 Millimeter pro Jahr unter die Eurasische Platte schiebt. Sie ist nur mässig seismisch aktiv, das letzte grßere Erdbeben ereignete sich 1980 etwa 85 Kilometer weiter südöstlich.
Quelle: Wikinews
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