Hochwasser: Wasserabfluss der Havel in die Elbe behindert
Da der Wasserabfluss der Havel in die Elbe durch deren Wasserstand behindert ist, wird der Wasserstand im Plauer See und bis Rathenow in den nächsten Tagen noch leicht steigen. Der Elbwasserrückgang erfolgt nur sehr langsam, so dass die Havelentlastung sich noch 25 bis 30 Tage hinziehen wird, bevor wieder Mittelwasserstände erreicht sind, sofern die Niederschläge nicht mehr erheblich zunehmen.
Entstehung der Havelhochwassersituation
Seit 20.07.2011 fielen im Quellgebiet der Spree und in der Lausitz erhebliche Niederschläge, die zu derem Wasseranstieg führten. Nur einige Tage später wurden auch Niederschläge im Havelquellgebiet (Mecklenburger Oberseen) registriert. Diese Wassermengen flossen als Oberflächenwasser über Spree und Havel ab. Am 29.07.2011 erreichten diese Wassermengen den Berliner Raum, so dass allmählich die Havelseen gefüllt wurden. Ein schneller und zügiger Wasserabfluss der Havel in die Elbe Richtung Hamburg konnte nicht erfolgen, da Niederschläge auch im Quellgebiet von Elbe und Moldau niedergingen. In der Elbe setzte daher ab dem 21.07.2011 ein Hochwasser ein. Dieses Elbehochwasser erreichte am 28.07.2011 seine erste Spitze an der Havelmündung und verhinderte den freien Havelabfluss. Der Elbwasserrückstau in der Havelniederung hält (nach Stand vom 10.08.2011) immer noch an.
Die beträchtlichen Eigenwassermengen der Havel können aus diesem Grund nicht voll in die Elbe abfliessen und müssen seit einigen Tagen mit 25 m ³ Wasser pro Sekunde in der Havelniederung und den seenartigen Erweiterungen zwischengespeichert werden.
Dieser Wasserrückhalt ist ein natürlicher Prozess und ab Brandenburg nicht beeinflussbar, der Havelwasserstand steigt kontinuierlich an. Seit Tagen sind alle Wehre von Bahnitz über Rathenow, Grütz, Garz, Quitzöbel bis Gnevsdorf vollständig geöffnet. Die Havel ist somit gegenwärtig mit über 170 m ³/s Durchfluss (mittlerer Abfluss im Bereich der Stadt Brandenburg beträgt ca. 60 m ³/s) ein frei fliessendes Gewässer, das auf Grund seiner hohen Wasserführung auch die Niederungsflächen überflutet.
Quelle: WSA Brandenburg