EHEC: Studien zum Umweltverhalten des aktuellen Erregers
Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschungsarbeit im münsterschen Hygiene-Institut sind Studien zum Reservoir und zum Umweltverhalten des EHEC-Erregers. Prof. Karch: Viele Menschen scheiden derzeit den Erreger aus. Wir können also nicht ausschliessen, dass er sich in unserer Umwelt bereits eingenistet hat. Daher müssen wir jetzt auch Strategien entwickeln, wie wir ihn dauerhaft wieder beseitigen können.
Bereits fest steht, dass der aktuelle Erreger wie ein klassischer EHEC sehr niedrige pH-Werte (2,5 bis 3,5) mindestens zwei Stunden toleriert. Das bedeutet, dass er anders als z.B. Salmonellen die normale Säurebarriere des menschlichen Magens überstehen kann und schon wenige Keime zur Infektion und zur Erkrankung führen können. Der jetzige Ausbruchsstamm und der zehn Jahre alte HUSEC041 zeigen zudem das gleiche Anheftungsmuster an den Darmzellen. Auch ausserhalb des Körpers kleben sie an allen Oberflächen, weil sie ausgezeichnete Biofilmbildner sind. Sie bilden eine Art Schleimschicht, in der sie sich einnisten und auch längere Zeiträume gut überstehen können. Weiterhin ist der Ausbruchsstamm kältetolerant und überlebt seit dem 24. Mai in unserem Labor-Kühlschrank Temperaturen von fünf Grad Celsius , so EHEC-Experte Karch. Diese und weitere Eigenschaften werden momentan in Münster untersucht.
Quelle: UKM