EHEC-Krisentreffen in Berlin angesetzt
Die Bundesregierung, Länder und Behörden wollen sich am heutigen Montag bei einem Spitzentreffen in Berlin zum Thema EHEC beraten. Laut n-tv soll es sich um ein „Informationsgespräch“ über den Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen zwischen den zuständigen Ministerien und Gesundheitsexperten handeln.
Das EHEC Bakterium (Enterohämorrhagische Escherichia coli) hat in Deutschland bis jetzt mindestens zehn Tote gefordert, davon allein drei am letzten Wochenende. Der Chef des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf, Jörg Debatin, sagte gegenüber den Medien: Wir werden weitere Menschen verlieren . Alle bisherigen Todes-Opfer stammten aus Norddeutschland. Bundesweit gibt es aktuell über 1200 EHEC-Verdachtsfälle. Da die Inkubationszeit 2-10 Tage beträgt und der Nachweis je nach Testverfahren einige Tage dauern kann, wird sich diese Zahl noch erhöhen. Viele Patienten liegen in sehr kritischem Zustand auf Intensivstationen. In den Krankenhäusern wird Blutplasma knapp und es gibt erste Blutspenden-Aufrufe.
Mittlerweile gibt es erste EHEC-Schnelltests die schon innerhalb von 8 Stunden ein Ergebnis liefern sollen.
Wegen Überlastung durch zu viele EHEC-Patienten verlegen Hamburger Kliniken mittlerweile an EHEC Erkrankte in andere Bundesländer.
In Hamburg muss jetzt die erste Schulklasse vorerst eine Woche lang zu Hause bleiben. Bei vier Schülern der Klasse 10d des Gymnasiums Othmarschen wurden Symptome einer EHEC-Infektion diagnostiziert.
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) kommen im Darm von Wiederkäuern natürlich vor und werden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Sie können direkt oder indirekt vom Tier auf den Menschen übertragen werden und Krankheiten auslösen. Somit gehören sie zu den zoonotischen Krankheitserregern. Zoonosen sind von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten.
Vor dem Hintergrund des noch anhaltenden, gravierenden Ausbruchsgeschehens mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen empfehlen das Robert Koch-Institut (RKI) und BfR über die üblichen Hygieneregeln im Umgang mit Obst und Gemüse hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Tomaten, Salatgurken und Blattsalate insbesondere in Norddeutschland nicht roh zu verzehren. (siehe BfR-Stellungnahme 14/2011, 25.05.2011)
Weitere Informationen und Empfehlungen zum Ausbruchsgeschehen gibt es beim Robert Koch-Institut.
Derweil breitet sich EHEC weiter in europäischen Ländern aus.
Quellen: n-tv, Wikipedia, BfR, RKI