EHEC: Keine Entwarnung beim Gurken- oder Salatverzehr
Zahl der Erkrankungen erneut gestiegen: 91 HUS-Erkrankungen in Hamburg
Der geringere Anstieg an EHEC-Fällen stimmt vorsichtig optimistisch, aber auch am Wochenende hat sich die Hoffnung nicht erfüllt, dass der Zuwachs an neuen HUS-Fällen deutlich geringer wird. Es ist zudem bedauerlich, dass wir in Hamburg einen weiteren Todesfall zu beklagen haben , so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Jeder Tag mehr bedeutet eine weitere Herausforderung für die Krankenhäuser in Hamburg. Nach wie vor ist die Versorgung in Hamburg sicher gestellt. Aber wir werden auch weiter auf Ressourcen in den andern Bundesländern zurückgreifen und Patientinnen und Patienten verlegen. Dem Aufruf, in der kommenden Woche Blut zu spenden, schliesse ich mich ausdrücklich an. Selbst wenn die Vorräte an Blutplasma noch ausreichen, so müssen wir doch bereits jetzt an die Zeit danach denken. Weiterhin warnt die Senatorin vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat: Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben. Waschen oder Schälen bietet zwar einen guten Schutz, aber der Erreger kann auch in den Lebensmitteln sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte im Moment auf gekochtes Gemüse umstellen.
Neben einer weiter ansteigenden Fallzahl an EHEC-Erkrankungen wurde heute ein weiterer Todesfall in Hamburg gemeldet. Im UKE verstarb in der vergangenen Nacht eine 87-jährige Patientin, die seit Anfang der Woche stationär versorgt wurde, in Folge der HUS-Erkrankung. Die aktuellen Fallzahlen: In Hamburg wurden bis heute 467 Fälle von Patientinnen und Patienten, die mit EHEC infiziert bzw. EHEC-Verdachtsfälle sind, gemeldet. Von diesen Fällen werden in den Hamburger Krankenhäusern (Stand heute 11 Uhr) 91 Personen stationär aufgrund des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS) oder HUS-Verdachts behandelt. Weiter sind weibliche Personen mit 66 Fällen überproportional vertreten.
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) ist trotz intensiver Suche nach dem Unternehmen, das die vierte mit Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) belastete Gurken vertrieben hat, noch nicht zu einem abschliessenden Ergebnis gekommen. Weiterhin deuten Hinweise auf Lieferwege aus den Niederlanden hin, ein Unternehmen kann aber noch nicht benannt werden. Weitere positive EHEC-Nachweise auf Gurken oder andern Lebensmitteln wurden bislang nicht gefunden.
Die Laboranalyse zum Zusammenhang zwischen den positiven Proben bei Gurken und den Stuhlproben der erkranken Patientinnen und Patienten dauert an. Mit Ergebnissen wir in der kommenden Woche gerechnet.
Quelle: hamburg.de