Benguela-Niños – Warmwasserereignisse im südöstlichen Atlantik
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Augsburger Projekt zur Entstehung, klimatische Auswirkungen, Langzeitvariationen und zukünftige Entwicklungen von Benguela-Niños
Das Projekt soll neue Kenntnisse zur Entstehung, zu den klimatische Auswirkungen und zu Langzeitvariationen der sogenannten Benguela-Niños erbringen und Prognosen zu deren zukünftigen Entwicklungen ermöglichen.
Warmwasserereignisse im südöstlichen Atlantik, sog. Benguela-Niños, spielen eine grosse Rolle für Ökologie und Fischereiwirtschaft im gesamten Küstenraum Namibias und Südangolas. Während eines Benguela-Niños treten – analog zu den Auswirkungen eines pazifischen El-Niños – in Küstennähe starke Niederschläge und Überschwemmungen auf. Zugleich setzt im Ozean ein dramatisches Fischsterben ein, und es können sogenannte Harmful Algal Blooms (HAB) auftreten.
Erst ein umfassendes Verständnis der Entstehung von Warmwasserereignissen im Benguelastrom, zu dem das Augsburger Projekt beitragen soll, wird es ermöglichen abzuschätzen, welche Auswirkungen eine globale Temperaturzunahme auf das südwestafrikanische Küstenökosystem und auf die Volkswirtschaften von Südafrika, Namibia und Angola haben wird.
„Während sich bisherige Studien ausschliesslich auf Benguela-Niños der letzten Dekaden beziehen, dehnen wir den Untersuchungszeitraum sowohl mit Beobachtungs- als auch mit Klimamodelldaten bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein aus“, so Jacobeit. „Wir wollen insbesondere Fernkopplungen mit dem pazifischen El-Nino-System und langzeitliche Schwankungscharakteristika von Benguela-Niños aufzeigen sowie deren lokale und regionale Auswirkungen.“
Von den Ausgabedaten verschiedener Modellsimulationen – zum einen mit lediglich natürlichem, zum anderen mit gesamtem Strahlungsantrieb unter Einschluss des anthropogenen Anteils – werden zudem Erkenntnisse hinsichtlich etwaiger anthropogener Signale im Auftrittsspektrum von Benguela-Niños erwartet. „Und schliesslich“, erläutert Jacobeit, „wird uns die Verwendung von Szenario-Modellläufen eine Abschätzung der weiteren Entwicklung von Benguela-Niños unter Bedingungen eines anthropogen verstärkten Treibhauseffektes erlauben.“
Quelle: Universität Augsburg