Automatisches Alarmsystem erfasst Erdbeben am Valentinstag bei Nassau
Grenzübergreifendes Erdbebenalarmsystem hat seine Bewährungsprobe bestanden.
Um 13:43 Uhr und 13 Sekunden ereignete sich bei Nassau, östlich von Koblenz, ein tektonisches Erdbeben der Stärke 4.4 auf der Richter Skala. Um 13:45 und 41 Sekunden löste das neue Alarmsystem einen Voralarm aus und bereits um 13:47 Uhr und 28 Sekunden ging die erste makroseismische Meldung aus der Bevölkerung ein. Der Fragebogen auf der Internetseite der Erdbebenstation Bensberg (www.seismo.uni-koeln.de) ist die Grundlage für das Alarmsystem. Die eingehenden Meldungen der Internetnutzer und Nutzerinnen werden automatisch ausgewertet und eine Karte mit der Verteilung der Auswirkungen des Erdbebens wird erstellt und laufend aktualisiert. In der Stunde nach dem Beben erfolgten mehr als 400 000 Seitenzugriffe auf die Internetseite der Erdbebenstation der Universität zu Köln, was zum Teil den Zugriff auf die Seiten stark verlangsamte. Am Valentinstag wurden 1033 Fragebögen ausgefüllt, die zeigen, dass das Erdbeben von Nassau aus gesehen weiter als 200 km gespürt wurde. Auch einige der zahlreichen Nachbeben wurden von der Bevölkerung im Mittelrheingebiet verspürt und nach Bensberg gemeldet. Die automatisch erstellten Karten mit der Verteilung der Erdbebenwirkung werden im Falle stärkerer Erdbeben im Rheinland, wie etwa dem Roermond Beben der Magnitude 6 im Jahr 1992, auch Behörden, Katastrophenschutz und Medien schnell wichtige Informationen über die Schadensverteilung liefern. Die 40 von der Universität zu Köln betriebenen Messstationen haben das Valentinstagbeben und seine Nachbeben erfasst. Die Station Köppel (KOE) bei Monatbaur ist nur 13 km vom Epizentrum entfernt. Auch der Kölner Dom wurde vom Beben erschüttert €™. Die Spitze des Nordturmes schwankte um 0.17 mm.
Quelle: Universität zu Köln